Am vergangenen Wochenende hatten mehre Bündnisse zum Protest gegen die Internationale Automobilausstellung in München aufgerufen. Zunächst fand am Samstag ein Aktionstag mit vielfältigen Protestaktionen statt. Am Sonntag folgte eine Großdemonstration mit rund 3.500 Demonstrierenden durch München.
Wir sicherten zusammen mit weiteren Demosanitätsgruppen die bunten Proteste ab. Dabei war immer wieder, auch aufgrund von Polizei-Maßnahmen, unser Hilfe notwendig. Leider kam es in 2 Fällen zu Behinderungen unserer Behandlungen durch die Polizei.
So durften unsere Einsatzkräfte in einem Fall erst nach längerer Diskussion zu einem*einer Patient*innen. In einem zweiten Fall wurden wir zunächst unter Anzweifelung unserer Fachkompetenz an zwingend indizierten Maßnahmen gehindert. Es kann nicht sein, dass medizinisch nicht ausgebildete Polizist*innen die Arbeit von Sanitätskräften behindern, weil sie meinen die Dringlichkeit und Notwendigkeit von Maßnahmen besser einschätzen zu können als ausgebildetes medizinisches Fachpersonal.
Trotzdem ziehen wir bei verhältnismäßig wenigen Verletzten für die Größe der Aktionen und den vielen jungen Menschen, die sich an diesem Wochenende für eine bessere Welt eingesetzt haben, insgesamt eine positive Bilanz. Wir bedanke uns bei den anderen Demosanitäter*innen, vor allem den Demosanitäter*innen aus München und der Sanitätsgruppe Süd-Ost für die gute Zusammenarbeit.
(Dieser Bericht spiegelt ausschließlich die Erfahrungen und Einschätzungen der Einsatzkräfte der Sanitätsgruppe Süd-West wieder. Bei den Protesten waren verschiedene Demosanitäter*innen an unterschiedlichen Orten im Einsatz.)
Quelle Bilder 1 (Titelbild), 5, 6: Luca Engelhard (https://lucaengelhard.com)
BlockIAA
Großdemonstration gegen die IAA
Heute sicherten wir zusammen mit weiteren Demosanitätsgruppen die Großdemonstration gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) in München ab. Dabei kam es durch Polizeimaßnahmen zu mehreren Verletzten, die teilweise ärztlich behandelt oder an den Rettungsdienst übergeben werden mussten.
Unser Team war dabei für die Absicherung des SmashIAA Blocks abgestellt. SmashIAA legte in seinem Reden u.a. einen Fokus auf das von Schließung bedrohte Boschwerk in München. Dieses stellt Zubehör für Verbrennungsmotoren her. Die Beschäftigten fordern statt einer Schließung und Verlagerung der Produktion ins Ausland, dass das Werk erhalten bleibt und auf die Produktion klimafreundlicher Produkte umgerüstet wird.
Wir bedanken uns bei den anderen Demosanitätsgruppen, u.a. dem Demosanitätswachdienst- Sanitätsgruppe Süd-Ost und den Demosanitäter*innen aus München, sowie bei der Berufsfeuerwehr München für die gute Zusammenarbeit.
SmashIAA Aktionstag
Heute sicherten wir zusammen mit weiteren Demosanitätsgruppen die Aktionen gegen die Internationale Automobilausstellung in München ab. Dabei waren wir für die Absicherung der Aktionen des SmashIAA Bündnisses zuständig.
SmashIAA verband heute den Protest gegen klimaschädliche Verkehrskonzepte mit dem Kampf der Arbeiter*innen von Bosch, deren Werk in München von der Schließung gefährdet ist. Wie aus dem Nichts tauchte der Protestzug mit gelben Warnwesten vor dem Boschwerk „Berg am Laim“ auf. Mit Parolen „Boschwerk bleibt“, Transparenten am Werkszaun und Rauchfakeln auf dem Dach des Werkschutzhäusschens wurde Solidarität mit den Beschäftigten von Bosch bekundet. Mit der Aktion wollte SmashIAA klarstellen, dass die Interessen der Beschäftigten und konsequenter Klimaschutz kein Widerspruch sein müssen.
Im Anschluss sicherten wir weitere Aktionen gegen die IAA im Stadtgebiet von München mit ab. Morgen steht der Sanitätsdienst bei der Großdemonstration gegen die IAA an.