Rund 5000 Personen versammelten sich am heutigen Samstag auf dem Marktplatz in Karlsruhe unter dem Motto „Mit uns statt gegen uns“. Zu der bunten Kundgebung hatte „Migranten für Karlsruhe“ anlässlich der Abschiebetickets, die von der AfD u.a. in Karlsruhe verteilt wurden aufgerufen. Mehrere Reden thematisierten vor allem die Sicht von Menschen mit Migrationshintergrund und zeigten auf, dass diese ein unersetzlicher Teil unserer Gesellschaft sind, es aber oft besonders schwer haben und sich mehr beweisen müssen als andere. Auch auf die Ängste, die solche rassistische Aktion, wie die Abschiebetickets, auslösen, wurde eingegangen.
Wir sicherten die Veranstaltung sanitätsdienstlich zusammen mit einem externen Demosaniäter ab, bei dem wir uns herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken wollen. Wir freuen uns, dass heute so viele auf dem Marktplatz zusammen gekommen sind.
Aktuelles
Immer bestens informiert: Hier findet ihr alle aktuellen und älteren Ankündigungen der Demosanitäter – Sanitätsgruppe Süd-West e.V.. Ihr sucht unsere Pressemitteilungen? Diese sind hier zu finden.
Triggerwarnung:
Wir möchten vorsorglich darauf hinweisen, dass wir immer wieder über Gewaltsituationen und medizinische Notfälle berichten und ggf. auch entsprechende Bilder zeigen. Solltest du solche Vorfälle selbst erlebt haben und befürchten, dass dich Berichte darüber retraumatisieren könnten, so lese bitte nicht weiter oder wende dich an eine Vertrauensperson, die die Inhalte zunächst für dich kontrolliert.
1. Einsatz 2025 – Proteste gegen AfD Wahlkampfauftakt
Am gestrigen Donnerstag sicherten wir die Proteste gegen den AfD Wahlkampfauftakt in der Karlsburg in Karlsruhe-Durlach notfallmedizisch ab. An der Gegenveranstaltung beteiligten sich eine niedrige vierstellige Zahl Personen. Wir hatten eine Behandlung.
Jahresrückblick 2024
Ein arbeitsreiches Jahr 2024 liegt nun hinter uns. Es war ein Rekordjahr mit mehr Einsätzen als je zuvor. Bereits zum Jahresbeginn kam es im Januar nach der Correktiv-Recherche zum Geheimtreffen mit AfD-Mitgliedern an vielen Ort zu großen antifaschistischen Demonstrationen, die wiederholt von uns sanitätsdienstlich begleitet wurden. Wir denken z.B. zurück an den unglaublich vollen Schlossplatz am 20. Januar in Stuttgart.
Doch auch im Februar riss die Welle an Einsätzen nicht ab. Es standen weitere große Kundgebungen gegen die AfD an. Unter dem Motto „Die rechte Welle brechen“ gingen am 24. Februar erneut eine fünfstellige Zahl Menschen in Stuttgart auf die Straße. Außerdem fand die alljährliche Demonstration gegen die NATO-Sicherheitskonferenz in München statt. Im Februar ist auch der Jahrestag der Bombardierung Pforzheims im 2 Weltkrieg, an dem es jedes Jahr eine ultrarechte Fackelmahnwache auf dem Wartberg gibt, die von Gegenprotesten begeleitet wird.
Der März begann für uns mit einem tollen WIZO-Konzert in Stuttgart. Es folgten erneut antifaschistische Proteste, der Bosch-Aktionstag der IG Metall, sowie der Ostermarsch.
Im April sicherten wir den Globalen Klimastreik von Fridays For Future in Stuttgart ab. Außerdem folgten erneut weitere Einsätze auf antifaschistischen Kundgebungen gegen den AfD-Frühjahrsempfang in Karlsruhe, eine AfD-Kundgebung in Pforzheim und eine AFD Veranstalung im Kursaal in Stuttgart Bad-Cannstatt.
Der Mai begann natürlich mit den Demonstrationen zum 1. Mai, dem Tag der Arbeiterklasse, in Stuttgart und Karlsruhe. Dabei mussten wir bei der revolutionären 1. Mai Demonstration in Stuttgart fast 100 Personen versorgen, nachdem die Demonstration von der Polizei gewaltsam gestoppt und eingekesselt worden war. Mehr dazu findet ihr in unserer Pressemitteilung Nr. 33.
Es folgten weitere Einsätze bei nicht-kommerziellen Kulturveranstaltungen, wie dem Beat for Freaks in Backnang oder dem Festival for Future in Wiesloch. Außerdem sicherten wir z.B. den Klimastreik von Fridays for Future vor der EU-Wahl und die Nakba-Demonstration in Stuttgart ab. „Nakba“ bezeichnet die Verteibung von Palästinenser*inne während des Palästina-Kriegs von 1947 bis 1949 mit den daraus resultierenden Folgen für die palästinensische Bevölkerung. Im weiteren Sinne steht das Wort auch für die anhaltende Unterdrückung des palästinensischen Volkes.
Auch im Juni folgten wieder weitere antifaschistische Versammlungen gegen die sogenannte Alternative für Deutschland. So beteiligten wir uns an der Absicherung der Proteste gegen den AfD-Bundesparteitag in Essen, bei dem es zu zahlreichen Verletzten kam. Außerdem begleiteten wir im Pride Month den Christopher Street Day in Schwäbisch Hall und die Critical Pride in Stuttgart.
Nachdem wir im Mai bereits ein stuttgarter Kickbox-Event abgesichert hatten, begann der Juli für uns mit einem Sanitätsdienst beim Kicken gegen Rassismus in Stuttgart. Besonders gerührt waren wir davon, dass uns die Veranstalter*innen bei der Siegerehrung einen Pokal für unsere Arbeit verliehen. Außerdem sicherten wir das „Kein Bock auf Nazis Festival in Kusel sanitätsdienstlich ab.
Auf den August freuen wir uns immer ganz besonders, denn dort findet jedes Jahr das Umsonst & Draußen Festival auf dem Festplatz Krehlstraße in Stuttgart-Vaihingen statt. Als 3 Tage lang liebevoll organisiertes Chaos wird das U&D immer wieder beschrieben, auf dem wir auch 2024 wieder die medizische Betreuung übernommen haben. Dabei ist das Festival nicht zuletzt deswegen ein Highlight unseres Jahres geworden, weil sich über die Jahre eine enge Freundschaft zwischen unserem Verein und dem UD-Plenum, welches das Festival organisiert, entwickelt hat.
Nachdem der August mit einer Demonstration für Versammlungsfreiheit in Karlsruhe geendet ist, folgten im September die antimilitaristischen Proteste vom Rheinmetall Entwaffnen Bündnis in Kiel. Dort fand nicht nur über mehrere Tage ein Protestcamp statt, sondern der Widerspruch gegen die Aufrüstung wurde an einem Aktionstag auch direkt zur dort ansässigen Rüstungsindustrie getragen. Der Oktober bildete danach jedoch das verspätete Sommerloch und blieb als einziger Monat unter vielen arbeitsreichen Monaten ohne Einsatz.
Im November folgten schließlich fünf Einsätze v.a. zu den Themen Antifaschismus und Sexismus, unter denen vor allem der Naziaufmarsch der NPD und „Die Rechte“ in Karlsruhe mit 15 Behandlungen hervorstach. Die NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) wurde 2023 als Abspaltung der Partei „Die Heimat“ wiedergeründet, die sich zuvor umbenannt hatte und ebenfalls NPD hieß.
Dabei übernahm die neue NPD vollständig das Parteiprogramm der „Heimat“ und wolle dieses konsequenter umsetzen. Damit bekennt sich auch die neue NPD vollumfänglich zu den Zielsetzungen, die bereits mehrfach vom Bundesverfassungsgericht als verfassungsfeindlich eingeordnet wurden.
Den Jahresabschluss macht bekanntlich der Dezember – diesmal mit einer Demonstration gegen die Kriminalisierung von Schwangerschaftabbrüchen in Karlsruhe, eine Solidaritätsdemonstration für Rojava in Stuttgart und dem traditionellen Knastspaziergang an Silvester in Heimsheim. Rojava wird der Westen Kurdistans genannt, der im Norden Syriens liegt.
Dort baut sich unter kurdischer Führung seit vielen Jahren eine demokratische Selbstverwaltung auf, an der Frauen gleichberechtigt teilnehmen und die Minderheiten und Ethnien einbindet und schützt. Seit der islamistischen Machtübernahme in Syrien kommt es aktuell vermehrt zu Angriffen durch das türkische Militär und islamistische Milizen auf dieses fortschrittliche Projekt, bei denen Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind. Beim traditionellen Knastspaziergang grüßt die linksradikale Bewegung seit Jahrzehnten politische Aktivist*innen, die Haftstrafen absitzen und spricht ihnen ihre Solidarität aus.
Auch im Hintergrund waren wir 2024 nicht untätig. Neben der notwendigen Modernisierung unseres Equipments, u.a. durch die Neuanschaffung von Einsatzrucksäcken, war der Fokus auf dem Aufbau einer eLearning-Plattform. Damit wollen wir zukünftig die interne Fortbildung und somit unsere Qualität im Einsatz weiter verbessern. Außerdem gab es Wechsel in der Vereinsleitung, die eine Einarbeitung neuer Mitglieder in diese Funktionen notwendig machte. Wir wollen uns an dieser Stelle aber auch bei jenen bedanken, die diese Stellen zuvor, teils über Jahre, zuverlässig ausgefüllt haben.
Die Einsatzstatistik
Das Jahr 2024 war ein Rekordjahr mit mehr Einsätzen als je zuvor. 52 Mal ging die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. in den Einsatz und sicherte vor allem Versammlungen nach dem Versammlungsgesetz und nicht kommerzielle Kulturveranstaltungen sanitätsdienstlich ab. Dabei zählten wir 399 Hilfeleistungen, die sich in 189 chirurgisch, 63 internistisch, 37 psychisch und 110 durch Reizgase bedingte Behandlungen aufteilten. Damit gab es in allen Kategorien eine Steigerung der Verletztenzahlen gegenüber des Vorjahres, die sich jedoch durch die Zunahme der Einsatzmenge erklären lässt. Bezüglich der Verletzungsschwere kann hingegen erfreulicher Weise ein Rückgang jener Patient*innen wahrgenommen werden, die zur Weiterbehandlung an den öffentlichen Rettungsdienst, ein Krankenhaus oder in eine andere ärztliche Versorgung übergeben werden mussten. Dies war im Jahr 2024 17 Mal der Fall.
Folgende Einsätze hatten mindestens 15 Hilfeleistungen:
- März: WIZO-Konzert (16 Versorgungen) – Stuttgart
- Mai: Revolutionäre 1. Mai Demonstration (97 Versorgungen) – Stuttgart
- Juni: Proteste gegen AfD Bundesparteitag (55 Versorgungen) – Essen
- Juli: Kicken gegen Rassismus (22 Versorgungen) – Stuttgart
- August: Umsonst & Draußen Festival (101 Versorgungen) – Stuttgart
- September: Rheinmetall Entwaffnen Camp & Proteste (24 Versorgungen) – Kiel
- November: Proteste gegen Aufmarsch von NPD und Die Rechte (15 Versorgungen) – Karlsruhe
Die Finanzen
Wir möchten euch an dieser Stelle auch kurz darüber berichten, wie unser Verein finanziell dasteht. Auch wenn die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. das Jahr 2024 mit einem knappen Plus abschließen konnte, so ist dies aktuell alles andere als selbstverständlich. Nach wie vor kommt deutlich mehr als die Hälfte der Spendeneinnahmen von den Vereinsmitgliedern selbst, die sich nicht nur finanziell, sondern zusätzlich mit ihrer Arbeitskraft einbringen um unser Engagement zu ermöglichen. Dabei stoßen wir selbst unweigerlich an die Grenze dessen, was wir an Finanzen in den Verein einbringen können.
Gleichzeitig steigen die Kosten, sowohl für laufende Kosten, wie z.B. Verbrauchsmaterial, Mietnebenkosten und Versichernungen, als auch für notwendige Investitionen, wie die neue Rettungsrucksäcke im vergangenen Jahr, inflationsbedingt an. Obwohl wir neue Spender*innen hinzugewinnen konnten, sind auch alte Spender*innen, bei denen wo wir es wissen wegen ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation, weggebrochen. Auch im kommenden Jahr stehen weitere wichtige Investitionen an. So muss z.B. die Plane unseres Zeltes für die große Sanitätsstation ersetzt werden, da sie inzwischen einige Löcher aufweist. Außerdem benötigt unser Material in Karlsruhe ein neues Lager, nachdem das alte kostenfreie Umzugsbedingt weggefallen ist. Hier müssen wir künftig mit Mietkosten rechnen, die aktuell nicht gegenfinanziert sind.
Daher möchten wir euch an dieser Stelle um eure Unterstützung bitten: Uns helfen besonders viele kleine regelmäßige Spenden per Dauerauftrag auf unser Vereinskonto (Sanitätsgruppe Süd-West e.V., IBAN DE92 6009 0100 0524 5980 02, BIC VOBADESS, Volksbank Stuttgart eG, Verwendungszweck: Spende). Dadurch bekommen wir Planungssicherheit für unsere laufenden Kosten. Vielleicht kennt ihr die eine oder andere Person, die ihr auf uns aufmerksam machen könnt oder habt selbst die Möglichkeit uns einige wenige Euros pro Monat zu spenden. Spendenbescheinigungen könne wir auf Anfrage ausstellen. Wir danken euch für eure Unterstützung und euer Vertrauen!
Traditioneller Knastspaziergang an Silvester
Seit den 90er Jahren findet an Silvester der traditionelle Knastspaziergang statt, an dem die linke Bewegung die politischen Gefangenen hinter Gittern grüßt und ihnen ihre Solidarität bekundet.
In diesem Jahr zogen rund 200 Demonstrierende in einem Demonstrationszug vor die JVA Heimsheim, in der seit August der Antifaschist Nico eine mehrjährige Haftstrafte absitzen muss. In Redebeiträgen wurde auf die aktuelle Repression gegen linke Aktivist*innen u.a. im Budapest- und Antifa-Ost-Verfahren Bezug genommen. Nach Abschluss der Kundgebung auf dem Parkplatz der JVA wurden die Gefangenen hinter den Mauern der Justizvollzugsanstalt mit einem großen Feuerwerk gegrüßt, bevor die Aktion mit einem weiteren Demonstrationszug beendet wurde.
Wir begleiten den diesjährigen Silvesterspaziergang mit 2 Sanitätsteams und einer PSNV-Kraft, mussten jedoch nicht tätig werden.
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Aktuell braucht unser Material in Karlsruhe ein neues Zuhause. Doch leider sind Mieten heutzutage nicht billig und auch das Material wird bei der Inflation der letzten Jahre immer teurer. Daher sind wir auch auf deine Unterstützung angewiesen. Kleine regelmäßige Spenden per Dauerauftrag helfen uns unser Engagement auch zukünftig in gewohnter Qualität aufrecht erhalten zu können.
Unser Spendenkonto:
Sanitätsgruppe Süd-West e.V.
IBAN DE92 6009 0100 0524 5980 02
BIC VOBADESS (Volksbank Stuttgart eG)
Verwendungszweck: Spende
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Solidaritätsdemonstration mit Rojava in Stuttgart
Heute waren wir mit 3 Sanitäter*innen bei der Demonstration gegen Krieg, Faschismus und Fremdenfeindlichkeit des „Bündnis demokratischer Kräfte in Europa” (tr. Avrupa Demokratik Güç Birliği, ADGB). Laut Veranstalter*innen zogen ca. 1000 Menschen lautstark durch Stuttgart um sich für den Erhalt der autonomen Region Rojava einzusetzen. Das Thema der Demonstration war aufgrund der aktuellen Situation kurzfristig im Rahmen des Aktionstages von RiseUp4Rojava geändert worden.
Rojava ist eine selbstverwaltete Region im Nord-Osten Syriens bzw. Westkurdistan mit basisdemokratischen Sturkturen. Sie wird von einem Bündnis kurdischer und arabischer Verteidigungseinheiten geschützt, dass den Namen Demokratische Kräfte Syriens (Syrian Democratic Forces, SDF) trägt. Es war auch maßgeblich am Zurückdrangen des Islamischen Staats (IS) beteiligt.
Nach dem Sturz des Assad Regimes in Syrien wird Rojava aktuell, von islamistischen Milizen und dem türkischen Truppen belagert und angegriffen, die ersten Städte sind bereits in ihre Hände gefallen. Erste Berichte über Hinrichtungen von Freiheitskämpfer*innen und Minderheiten werden veröffentlicht.
Der Einsatz verlief für uns ruhig und nach ca. 2h und einer Behandlung konnten unsere Einsatzkräfte den Heimweg antreten.
Medizin ist teuer. Daher sind wir bei unserer ehrenamtlichen Tätigkeit auch auf deine Unterstützung angewiesen. Dabei helfen uns vor allem kleinere regelmäßige Spenden, die uns Planungssicherheit geben, am Besten per Dauerauftrag. Unser Spendenkonto:
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Spendenbescheinigung auf Anfrage!
Ehrenamtsempfang 2024 der Stadt Stuttgart
Heute waren wir beim Bürgerempfang der Landeshauptstadt Stuttgart für das Ehrenamt eingeladen. Bei der Veranstaltung wurden Brigitte Eisele-Huber von der Notfallseelsorge und Hans Dieter Krebs von der Freiwilligen Feuerwehr mit der Ehrenplakette der Stadt Stuttgart ausgezeichnet.
Frau Eisele Huber engagiert sich nicht nur seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Notfallseelsorge, sondern zeichnete sich durch viele weitere Engagements aus. Während sie sich in ihrem Beruf als Angestellte bei der Gewerkschaft Ver.di für die Belange der Beschäftigten einsetzte, war sie in ihrer Freizeit z.B. maßgeblich daran beteiligt in Stuttgart das erste Männerhaus Deutschlands aufzubauen. In ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit Opfern häuslicher Gewalt stellte sie zu einer Zeit, als es noch mehr ein Tabu war, als es heute noch immer ist, dass auch Männer betroffen sein können. Zum Ende ihres Interviews wünschte sie sich, dass mehr gegen Gewalt an Frauen getan werde.
Herr Krebs machte sich durch Jahrzehnte langes Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr einen Namen. Als letztes Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Zazenhausen trat er schon als junger Mann in die Feuerwehr ein und bekleidete über die Jahre sämtliche Ämter der Freiwilligen Feuerwehr in diesem Stadtteil. Außerdem war er als Kassierer für diverse weitere Vereine ehrenamtlich tätig. Herr Krebs wünschte sich zum Ende ein friedliches Zusammenleben ohne Benachteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen.
Im Anschluss wurde auch die Freiwilligenagentur Stuttgart zu ihrem 20-jährigen Bestehen gewürdigt. Sie ermöglicht u.a. Menschen, die sich ehrenamtlich in der Gesellschaft einbringen möchten, einen Überblick welche Möglichkeiten es gibt und findet zusammen mit ihnen das passende Engagement. Dabei wird sie selbst auch durch Ehrenamtliche mit getragen.
Wir gratulieren den verdienten Preisträger*innen von Herzen zu ihrer Ehrung, die sie sich wirklich mehr als verdient, aber nie erwartet haben. Wie freuen uns, dass wir dabei sein durften.
Demonstration gegen §218 in Karlsruhe
Am heutigen Samstag nahmen über 1.700 Personen an einer Demonstration gegen den §218 im Strafgesetzbuch in Karlsruhe teil. Der Paragraf stellt den Abbruch von Schwangerschaften in Deutschland unter Strafe und greift damit stark in das Selbstbestimmungsrecht von Frauen ein. Nur mit Ausnahmen bleibt ein Schwangerschaftsabbruch aktuell straffrei, auch wenn er trotzdem dann weiterhin eigentlich verboten ist. Aktuell findet auch im Bundestag eine Debatte über einen Gesetzentwurf von SPD, Grünen und der Linken zum Thema statt, der Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisieren und den Zugang erleichtern soll.
Wir sicherten die Demonstration sanitätsdienstlich ab, hatten jedoch keine Patient*innen.
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Medizin ist teuer. Daher sind wir bei unserer ehrenamtlichen Tätigkeit auch auf deine Unterstützung angewiesen. Dabei helfen uns vor allem kleinere regelmäßige Spenden, die uns Planungssicherheit geben, am Besten per Dauerauftrag. Unser Spendenkonto:
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Spendenbescheinigung auf Anfrage!
Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
Anlässlich des internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen fand am 25. November eine Demonstration in Karlsruhe statt. Es beteiligten sich ca. 300 Personen an der Demonstration, die vom Stephanplatz zum Kronenplatz führte.
Seit 1981 finden weltweit an 25. November Aktionen und Veranstaltungen statt, die den Opfern von patriachaler Gewalt gedenken und die die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen thematisieren. Dabei reicht das Themenspektrum von Femiziden über Zwangsprostitution bis zur Kriminalisierung von Abtreibung. Der Gedenktag wurde 1981 von einem Treffen lateinamerkanischer und karibischer Feministinnen ausgerufen. Seit 1999 ist er offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt.
Wir sicherten die Demonstration sanitätsdienstlich ab, mussten aber nicht tätig werden.
Einsätze im November
Auch wenn ihr hier schon eine Weile nichts mehr von uns gehört habt, wir waren nicht untätig! Nur unsere Zuständigen für Soziale Medien nehmen sich Grade eine kleine Auszeit an einem wärmeren Ort. Trotzdem nun einen kleiner Zusammenfassung der letzten Zeit:
– Am 05. November sicherten wir die Kundgebung gegen ableistische Angriffe und Sexismus in Kultur und Medien in Stuttgart ab. Anlass war der Auftritt des umstrittenen Comedian Luke Mockridge, der in der Vergangenheit mehrfach mit Skandalen in den Schlagzeilen landete – zuletzt unter anderem aufgrund behindertenfeintlicher Witze zu den Paralympics.
– Am 09. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, folgte dann unser Einsatz bei den Protesten gegen den Naziaufmarsch der NPD und der Rechten in Karlsruhe. Die Kundgebung des Netzwerks Karlsruhe gegen Rechts, die von uns abgesichert wurde, war mit 2.500 Teilnehmenden die größte von mehreren Gegenveranstaltungen an diesem Tag. Die Polizei hatte eine massives Aufgebot aufgefahren und das ganze Durlacher Bahnhofsviertel rigoros abgesperrt. Zu Beginn der Kundgebung war die Stimmung gut und trotz kleinerer Provokationen durch die Polizei weitestgehend friedlich. Im Verlauf schloss sich ein Großteil der Kundgebung der Demonstration des Bündnisses rund um die Deutsch-Israelische Gesellschaft an. Während der Demonstration und der späteren Abreise kam es wiederholt zu Angriffen und Festnahmen durch die Polizei. Aufgrund dieses gewaltsamen Vorgehens mussten wir mehrfach tätig werden. Wir hatten insgesamt 15 Patient*innen. Eine Person musste an den öffentlichen Rettungsdienst übergeben werden.
– Am 15. November sicherten wir ein queeres Filmfestival ab.
– Und am 16. November begleiteten wir schließen die Proteste gegen den AfD Landesparteitag in Ketsch. Dabei hatten wir eine Behandlung. Es blieb weitgehend ruhig.
Unser Engagement kostet leider viel Geld. Wir freuen uns daher über eure Unterstützung. Spendenkonto:
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Verwendungszweck: Spende
Rheinmetall Entwaffnen in Kiel
Vom 03. bis 08. September sicherten wir zusammen mit anderen Demosanitätsgruppen die antimilitaristischen Proteste des überreginalen Bündnisses „Rheinmetall Entfaffnen“ in Kiel ab. Der Ort der Proteste war dabei nicht zufällig gewählt. Kiel ist als Stadt an der Ostsee nicht nur einer der größten und bedeutendsten maritimen Bundeswehr-Standorte, sondern auch ein wichtiger Sitz der deutschen Rüstungsindustrie. Neben dem namensgebenden Rüstungskonzern Rheinmetall, der hier mit einem Werk ansässig ist, werden in Kiel unter anderem U-Boote und andere Kriegsschiffe gefertigt.
Ab Dienstag, den 03. September beleuchteten zunächst verschiedene thematische Inputs und Workshops auf dem Protestcamp im Werftpark das Thema Antimilitarismus aus verschiedenen Blickwinkeln. Gegen Ende der Woche wurde es dann zunehmend aktionistischer. So zog man in der Nacht auf Freitag mit mehreren Hundert Teilnehmer*innen los, um die ansässige Rüstungsindustrie zu blockieren. Anscheinend war den Beschäftigten an diesem Tag jedoch frei gegeben worden. „Rheinmetall entwaffenen“ verbucht dies als Erfolg und interpretiert: „Allein unsere Anwesenheit in der Stadt hat die Arbeit in der Kieler Rüstungsindustrie für ein paar Tage stillgelegt.“
Am Samstag schließlich fand unter dem Motto „Gemeinsam gegen Kriegsprofiteure und Militarisierung“ die Abschlussdemonstration statt, an der sich laut dem Bündnis rund 1200 Personen beteiligten. Der Protestzug zog vom Kieler Bootshafen über den Hauptbahnhof zum Vinetaplatz, wo die Zwischenkundgebung stattfand. Im Anschluss lief man bis zur Werft von Thyssenkrupp Marine Systems. In dieser Werft werden moderne U-Boote gefertigt.
Die Polizei setzte bei der Aktion am Freitag und der samstäglichen Demonstration mehrfach Pfefferspray und körperlich Zwang gegen die Demonstrierenden ein. Es kam zu einigen Verletzten, die durch uns und weitere Demosanitäter*innen behandelt werden mussten. In Einzelfällen war eine Weiterbehandlung im Krankenhaus erforderlich.
Wir bedanken uns bei den anderen beteiligten Demosanitätsgruppen für die gute Zusammenarbeit.