Pressemitteilung Nr. 4 – Sanitätsdienst bei Jahrestagsveranstaltung zum „Schwarzen Donnerstag“

+++ Starkes Zeichen gegen Polizeigewalt, 3 Patientenversorgungen +++

Stuttgart, den 04. Oktober 2014, Die Sanitätsgruppe Süd-West sicherte am vergangenen Dienstag, den 30.009.2014 die Jahrestagsveranstaltungen zum „Schwarzen Donnerstag“ sanitätsdienstlich ab. Knapp 2000 Menschen beteiligten sich an der Demonstration, welche von der Lautenschlagerstraße vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof über den Kernerplatz in den Schlossgarten zog und dort mit einer Kundgebung abschloss. Insgesamt wurden die Sanitätskräfte im Verlauf der Veranstaltung drei Mal zur Hilfe gerufen. Eine Übergabe in weitere medizinische Behandlung war in allen Fällen nicht notwendig.

Vier Jahre zuvor zeichnete sich nach einem Tag, wie es in der Stuttgarter Geschichte bisher keinen zweiten gegeben hat, ein ganz anderes Bild. Damals wurden in einem Zeitraum von zwölfeinhalb Stunden 375 Verletzte durch unabhängige Sanitätskräfte medizinisch versorgt. Diese Zahl setzt sich hauptsächlich aus Verletzten in Folge von Pfeffersprayeinwirkung, aber auch aus Verletzten mit Prellungen und Kopfplatzwunden zusammen. 2 Patienten erlitten Rippenbrüche. Ein Patient wurde aufgrund schwerer Augenverletzungen behandelt. Hinzu kam die für solche Anlässe zu erwartende hohe Dunkelziffer an leichteren Verletzungen von Personen, die nicht bei Demosanitätskräften vorstellig wurden, sodass nach statistischen Schätzungen von etwa 1000 Verletzten ausgegangen werden muss.

Weitere Eindrücke zur medizinischen Versorgung während des „Schwarzen Donnerstags“ liefert das nachfolgende Interview mit dem damaligen Einsatzleiter der Demosanitäter: https://www.youtube-nocookie.com/embed/ZBDxKYWicvE