An diesem Wochenende waren wir wieder für euch im Einsatz. Zunächst sicherten wir am Samstag, den 10. Mai das Festival for Future in Wiesloch mit rund 300 Teilnehmer*innen ab.
Danach folgte am Sonntag den 11. Mai die Demonstration für ein AfD-Verbotsverfahren in Stuttgart, zu der u.a. die Partei-Jugendorganisationen von Linke, Grünen und SPD aufgerufen hatten. An der Demonstration vom Börsenplatz zum Markplatz beteiligten sich ca. 200 Personen. Am Kronprinzplatz fand eine Zwischenkundgebung statt, zu der sich auch einige Passant*innen dazu gesellten.
Der 1. Mai, bekannt unter vielen Namen, wie „Tag der Arbeit“ oder „Kampftag der Arbeiter*innenklasse“, ist für viele ein besonderer Tag. Wer in politisch linken Kreisen aufgewachsen ist, erinnert sich sicherlich noch an viele Momente aus der Kindheit an diesem Tag einmal im Jahr – Rumspringen auf dem 1. Mai Fest, die Demonstrationen mit vielen bunten Fahnen, die Reden bei denen die Eltern aufmerksam zugehört haben. Andere wiederum kamen erst als Jugendliche oder Erwachsene hinzu und haben diesen besonderen Feiertag trotzdem lieben gelernt. Der 1. Mai ist ein Symbol für ein linkes Selbstverständnis, für Protestkultur und dafür für die eigenen Rechte mit vielen anderen zusammen einzustehen. Der 1. Mai als Tag der Arbeiter*innenbewegung geht auf den Kampf für einen 8-Stunden-Tag im 19. Jahrhundert zurück. Am 1. Mai 1856 kame es im australischen Victoria zu einer Massendemonstration für den 8-Stunden-Tag. 1886 rief die Arbeiter*innenbewegung in den USA dann in Anlehnung an diese Massendemonstration am 1. Mai zum Generalstreik für den 8-Stunden-Tag auf. Es kam zu zahlreichen Demonstrationen und Kundgebungen im ganzen Land. In Chicago weitete sich der Generalstreik über mehrere Tage aus. Es kam zu heftigen Auseinandersetzung mit der Polizei mit vielen Verletzten und auch Toten auf beiden Seiten (7 tote Polizist*innen, ca. das Dreifache an toten Arbeiter*innen). Die anarchistischen Organisator*innen der Proteste in Chicago wurden festgenommen und 4 von ihnen hingerichtet. Die Ereignisse gingen als „Haymarket Riot“ in die Geschichtsbücher ein. 1889 erklärte die neu gegründete Zweite Internationale den 1. Mai in Gedenken an die Opfer des Haymarket Riot zum „Kampftag der Arbeiter*innenbewegung“. Im Jahr darauf kam es erstmals am 1. Mai weltweit zu Massenstreiks und Massenprotesten. 1918 wurde in Deutschland der 8-Stunden-Tag eingeführt. Heute plant die zukünftige Bundesregierung die Abschaffung des 8-Stunden-Tags.
Auch in diesem Jahr gingen am 1. Mai wieder in ganz Deutschland und der ganzen Welt Menschen für ihre Rechte auf die Straße. Wir begleiteten als Sanitätsdienst die 1. Mai Demonstrationen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) unter dem Motto „Mach dich stark mit uns!“ in Waiblingen, Stuttgart und Karlsruhe. Außerdem sicherten wir die revolutionären 1. Mai Demonstrationen in Stuttgart mit der Losung „Auf die Barrikaden! Gegen Krieg, Rechtsruck & Kapitalismus! Für den Kommunismus!“ und in Karlsruhe mit dem Titel „Viele Krisen, eine Lösung: Sozialismus!“ sanitätsdienstlich ab.
Waiblingen: In Waiblingen startete die DGB-Demonstration um 10:00 Uhr am STIHL-Werk 6, Stuttgarter Straße, nahe des Bahnhofs und lief nach Unterquerung der Gleise über die Bahnhofsstraße in die Innenstadt, wo die Demonstration mit ca. 300 Teilnehmer*innen auf dem Markplatz endete. Während des stimmungsvollen Demonstrationszugs konnten die Demonstrierenden an einer Vielzahl von Aktionen teilnehmen. Diese reichten vom gemeinsamen Singen von Liedern bis zum Durchbrechen eines Papiertransparents mit der Demonstration. Im Anschluss folgte eine Abschlusskundgebung mit Essen und Getränken, Redebeiträgen und Musik. Wir hatten eine Versorgung.
Stuttgart: In Stuttgart begann der DGB zunächst den Tag mit einer Auftaktkundgebung auf dem Markplatz das Programm des Tages. Dort gab es neben zahlreichen Infoständen auch eine Bewirtung und ein Spielmobil der NGG-Jugend. Im Anschluss zog die Demonstration mit ca. 3000 Teilnehmer*innen über die Kirchstraße, Theodor-Heuss-Straße und Bolzstraße zum Schlossplatz, den sie halb umrundete, bevor sie zurück zum Marktplatz lief. Dort endete die Demonstration mit einer Abschlusskundgebung. Während der bunten Demonstration mit Teilnehmer*innen vieler verschiedener Organisationen gab es am Gewerkschaftshaus einen Bannerdrop über mehrere Stockwerke, die von den Frauengruppen der Gewerkschaften organisiert wurde.
Im Anschluss begann um 12:30 Uhr die revolutionäre 1. Mai Demonstration am Kronprinzenplatz mit um die 1700 Demonstrant*innen – so viele wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Nach einer kurzen Route durch die Innenstadt gab es in der Nähe des Rotebühlplatzes an der Ecke Tübinger Straße/Eberhardstraße eine erste Zwischenkundgebung. An diesem Ort war im vergangenen Jahr die revolutionäre 1. Mai Demonstration von der Polizei mit Gewalt gestoppt und teilweise eingekesselt worden. Wir mussten damals zahlreiche Verletzte versorgen. Mehr dazu findet ihr in unserer Pressemitteilung Nr. 33. Im Anschluss lief die Demonstration über die Tübinger Straße und den Österreichischen Platz ins Lehenviertel. Am Marienplatz fand schließlich Abschlusskundgebung statt. Danach zog ein Teil der Demonstrationsteilnehmer*innen weiter durch Heslach Richtung Linken Zentrum Lilo Herrmann, wo ab 15:00 Uhr das 1. Mai Fest begann, auf dem unser Verein vegane Hot Dogs verkaufte. Wir freuen uns, dass es vielen so gut gemundet hat, dass wir bereits nach zwei Stunden ausverkauft waren.
Bei unseren Einsätzen in Stuttgart versorgten wir 12 Patient*innen, davon 3 bei der DGB-Demonstration und 9 bei der revolutionären Demonstration und dem anschließenden 1. Mai-Fest.
Karlsruhe: Die DGB-Demonstration in Karlsruhe startete um 11:00 Uhr vom Festplatz aus und zog mit rund 1.500 Teilnehmer*innen zum Marktplatz, wo zum Abschluss eine Kundgebung und das 1. Mai Fest mit Musik und Redebeiträgen stattfand.
Um 13:30 Uhr begann dann vom nahe gelegenen Friedrichsplatz aus die revolutionäre 1. Mai Demonstration, an der sich etwa 750 Personen beteiligten. Sie lief zur Hirschbrücke, wo sie ebenfalls mit einer Abschlusskundgebung endete. Wir mussten 3 Personen auf der DGB-Demonstration und 6 Teilnehmer*innen der revolutionären 1. Mai Demonstration medizinisch versorgen.
Am gestiegen Samstag stand für uns der Sanitätsdienst beim Ostermarsch in Stuttgart auf dem Programm. Rund 4.500 Personen beteiligten sich an der traditionellen Friedensdemonstration, die nach einer Auftaktkundgebung mit mehreren Reden und Musik vom Schlossplatz aus einmal im Kreis durch die Innenstadt zog und wieder auf dem Schlossplatz endete. Als Beginn der Versammlung war die aktuelle Zeit der sogenannten Weltuntergangsuhr (89 Sekunden vor Zwölf) gewählt worden, die symbolisch aufzeigt, wie nah wir aktuell dem Weltuntergang durch Atomkrieg, Klimakatastrophe und Co. sind. Wir hatten keine Versorgungen.
Samstag, den 22.03.2025 – Heute riefen rechte Gruppierung unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ zu Aufmärschen in allen 16 Bundesländern auf. In Baden-Württemberg mobilisierte der rechte Rand des Querdenken-Spektrums zusammen mit verschiedenen Neonazi-Gruppierungen zu einer Kundgebung mit anschließendem Aufmarsch in den Stadtgarten von Stuttgart. An der rechten Versammlung beteiligte sich eine dreistellige Anzahl Personen. Ein geplanter Autokorso war im Vorfeld abgesagt worden.
Das breite Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“, zu dem u.a. Die Linke, das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart & Region, ver.di, Grüne Jugend , JUSOS, Seebrücke, Fridays for Future und viele weiter Organisationen gehören, rief unter dem Motto „Den rechten Aufmarsch verhindern“ zu Gegenprotesten auf dem Börsenplatz und Blockaden auf, an denen sich eine vierstellige Zahl Gegendemonstrant*innen beteiligte. Es kam zu mehreren Spontandemonstrationen und Blockaden, die die geplante Route des rechten Aufmarschs erfolgreich blockierten, sodass dieser nur eine sehr verkürzte Stecke auf die Theodor-Heuss-Straße und direkt zurück zum Stadtgarten laufen konnte. Die Polizei setzte mehrfach Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Gegendemonstrant*innen ein.
Die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. sicherte zusammen mit einer unabhängigen Demosanitäterin die Gegenproteste notfallmedizinisch ab. Dabei mussten wir insgesamt 32 Patient*innen behandeln. 4 Patient*innen mussten zur Weiterbehandlung an den öffentlichen Rettungsdienst oder ein Krankenhaus übergeben werden. Wir bedanken uns beim Deutschen Roten Kreuz Stuttgart, das uns als Sanitätsdienst einer nahen Veranstaltung unterstützte, sowie bei den Kolleg*innen des öffentlichen Rettungsdienstes für die gute Zusammenarbeit.
Bei der Behandlung einer kritisch verletzten Person behinderte die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) der Polizei aktiv die Arbeit unseres Notarztes. Die betreffende Person war offensichtlich und ärztlich festgestellt nicht vernehmungsfähig und befand sich in einer dringlichen notfallmedizinischen Behandlung. Dennoch setzten sich die Polizeibeamt*innen über unseren Notarzt hinweg und führten eine Vernehmung und eine erkennungsdienstliche Behandlung durch. Wir kritisieren dieses Verhalten der Polizei, welches Strafverfolgung über Menschenleben und die Verhinderung schwerer Gesundheitsschäden stellt, scharf.
Aus aktuellem Anlass – mehr findet sich in den Artikeln der Stuttgarter Zeitung dazu – möchten wir unsere Sicht auf die Ereignissen am 8. März während der Demonstration zum Frauenkampftag mitteilen:
1.) Nach den Festnahmen wurden wir direkt zu der am Boden liegenden Demonstrantin durchgelassen um diese kurz zu untersuchen.
2.) Als es der Patientin schlechter ging, ließ uns die Polizei erst nach kurzer Diskussion erneut zu der festgenommen Patientin durch, baute sofort einen großen Zeitdruck auf und setzte uns ein 5-Minuten-Fenster für die Behandlung. Nach Ende der Behandlung wurde unser Team rausgeführt. Auf die Bitte geholt zu werden, wenn es der Patientin schlechter gehe, wurde geantwortet, dass man dies „in Erwägung ziehe“ und man stattdessen ggf. den öffentlichen Rettungsdienst hole. Unser Team bestand aus einer Notfallsanitäterin und einem Notarzt. Wir kritisieren den unnötigen Zeitdruck. Während einer medizinischen Behandlung bestimmt selbstverständlich alleine die höchstausgebildete medizinische Einsatzkraft, wann diese beendet ist. Ebenso ist es nicht akzeptabel einen anwesenden, in dem Fall auch noch hoch ausgebildeten Sanitätsdienst im Falle eines medizinischen Notfalls ggf. nicht hinzuziehen zu wollen.
3.) Wir hatten außerdem darum gebeten aufgrund des medizinischen Zustands die weitere Abarbeitung kurz zu halten. Diese dauerte trotzdem ca. 2 Stunden. Nachdem wir dies jedoch erneut angesprochen hatten und unsere Bedenken über den medizinischen Zustand zum Ausdruck gebracht hatten, wurde die Patientin innerhalb weniger Minuten aus dem Gewahrsam entlassen.
4.) Nach dem Kollaps der Patientin nach ihrer Entlassung aus dem Gewahrsam wurde der Bereich um die Patientin unnötigerweise umgehend von der Polizei abgeriegelt. Dadurch war es Freund*innen der Person nicht möglich zu ihr zu gelangen, was zu einer weiteren Eskalation beitrug, die nicht förderlich für die Behandlungsmaßnahmen war. Generell können Angehörige und Bekannte medizinische Maßnahmen oft gut unterstützen, indem sie z.B. Informationen weiter geben oder die Patient*in beruhigen. Die Polizei unterstützte uns jedoch aktiv bei der notwendigen Behandlung, bis die Übergabe an den öffentlichen Rettungsdienst erfolgt war.
Artikel der Stuttgarter Zeitung, auf die sich unser Statement bezieht:
Seit 1921 setzen Frauen auf der ganzen Welt am 8. März ein Zeichen für Gleichberechtig und gegen patriarchale Diskiminierung. Der internationale Frauenkampftag geht zurück auf einen Vorschlag Clara Zetkins auf der internationalen Konferenz sozialistischer Frauen 1910. Sie griff damit eine Idee aus dem USA auf, wo bereits im Jahr zuvor ein Kampftag für Frauenstimmrecht stattgefunden hatte. In den Folgejahren wechselte mehrmals das Datum, bevor man sich auf einer internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 auf den 8. März einigte, dem Tag an dem ein Streik von Textilarbeiterinnen 1857 in New York überliefert, aber nicht eindeutig belegt ist. Vor allem waren am 8. März 1917 (23. Februar nach julianimschem Kalender) jedoch die Frauen in Petrograd auf die Straße gegangen und hatte so die Februarrevolution in Russland ausgelöst. Seit den Anfängen des 8. März wurde viel erkämpft: das Frauenwahlrecht, Arbeitsrecht ohne Zustimmung des Ehemanns, Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe und vieles mehr. Und doch bleiben viele Themen, die dem Tag auch heute noch seine Berechtigung geben: zum Beispiel die Genderpaygap, Care-Arbeit, Gewalt an Frauen, die Illegalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, die Doppeldiskriminierung queerer Personen und BIPOCs, sowie nicht zuletzt eine erstarkende Rechte, die viele Errungenschaften wieder rückgängig machen will. Und so gingen auch heute wieder in ganz Deutschland und weltweit Frauen, FLINTA und Queere gemeinsam mit solidarischen Männern auf die Straße um diesen Themen Gehör zu verschaffen.
Als Sanitätsgruppe Süd-West e.V. begleiteten wir die Demonstrationen zum 8. März in Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen. In Stuttgart beteiligten sich rund 5000 Teilnehmer*innen an der Demonstration. Es kam zu kleineren Auseinandersetzungen mit der Polizei und einzelnen Festnahmen. Eine Person musste in Stuttgart durch uns behandelt und an den öffentlichen Rettungsdienst übergeben werden. Im Karlsruhe und Tübingen beteiligten sich jeweils ca. 1700 Personen an den Demonstrationen. Wir hatten eine Behandlung in Tübingen. Im Karlsruhe mussten wir niemanden versorgen. Wir wünschen allen Patient*innen eine gute Genesung und bedanken uns beim DRK-Rettungsdienst für die gute Zusammenarbeit.
(Quelle Titelbild und Bild 1, 3, 4 aus Tübingen: Luca Engelhard)
Am 19. Februar 2020 erschoss ein Faschist in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund, sowie seine Mutter. Weitere Personen wurden verletzt. Der Anschlag, bei dem der Täter gezielt Orte aufsuchte, die häufig von Migrant*innen besucht wurden, reiht sich ein in eine zunehmende Zahl rechter Gewalttaten in einer Zeit, in der Rassismus zunehmend hoffähig wird. Auch wird den Behörden eine Vielzahl von Verfehlungen vorgeworfen, z.B.: unerreichbarer Polizeinotruf, auf Anweisung der Polizei blockierte Notausgangstüren um einfacher regelmäßige Razzien durchführen zu können und die Erteilung einer Waffenbesitzerlaubnis trotz bekannter Gefährdung an den Täter. Auch an der Aufarbeitung des behördlichen Fehlverhaltens gibt es Kritik. So wurden Ermittlungen teils erst durch Druck der Angehörigen eingeleitet und verliefen im Sande.
Am gestrigen 5. Jahrestag fanden in verschiedenen Städten in Deutschland Kundgebungen und Demonstrationen statt, um der Opfer zu Gedenken und für eine vielfältige Gesellschaft ohne rassistische Hetze, Ausgrenzung und Gewalt zu demonstrieren. Wir sicherten die Versammlungen in Karlsruhe und Stuttgart sanitätsdienstlich ab, an denen sich ca. 600 bzw. 500 Personen beteiligten. In Karlsruhe hatten wir keine Behandlungen, in Stuttgart wurden zwei Personen behandelt.
Wir wünschen die Angehörigen der Opfer viel Kraft.
Am gestrigen Freitag sicherten wir die Demonstration „Free all Antifas!“ in Stuttgart ab. 150 Personen waren dem Aufruf anlässtlich des Budapest-Verfahrens gefolgt. Am Montag hatten sich sieben zwei Jahre lang untergetauchte Antifaschist*innen den Behörden gestellt. Ihnen dort die Auslieferung nach Ungarn mit dort langen Haftstrafen unter menschenunwürdigen Bedingungen. Mit der Demonstration wollten die Veranstalter*innen ein Zeichen der Solidarität senden und sich gegen eine Auslieferung der Antifaschist*innen einsetzen.
Die Demonstration lief vom Bürgerzentrum West, wo es eine Auftaktkundgebung gab zum Erwin-Schöttle-Platz, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Wir hatten eine Behandlung.
Heute waren wir beim Bürgerempfang der Landeshauptstadt Stuttgart für das Ehrenamt eingeladen. Bei der Veranstaltung wurden Brigitte Eisele-Huber von der Notfallseelsorge und Hans Dieter Krebs von der Freiwilligen Feuerwehr mit der Ehrenplakette der Stadt Stuttgart ausgezeichnet.
Frau Eisele Huber engagiert sich nicht nur seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Notfallseelsorge, sondern zeichnete sich durch viele weitere Engagements aus. Während sie sich in ihrem Beruf als Angestellte bei der Gewerkschaft Ver.di für die Belange der Beschäftigten einsetzte, war sie in ihrer Freizeit z.B. maßgeblich daran beteiligt in Stuttgart das erste Männerhaus Deutschlands aufzubauen. In ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit Opfern häuslicher Gewalt stellte sie zu einer Zeit, als es noch mehr ein Tabu war, als es heute noch immer ist, dass auch Männer betroffen sein können. Zum Ende ihres Interviews wünschte sie sich, dass mehr gegen Gewalt an Frauen getan werde.
Herr Krebs machte sich durch Jahrzehnte langes Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr einen Namen. Als letztes Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Zazenhausen trat er schon als junger Mann in die Feuerwehr ein und bekleidete über die Jahre sämtliche Ämter der Freiwilligen Feuerwehr in diesem Stadtteil. Außerdem war er als Kassierer für diverse weitere Vereine ehrenamtlich tätig. Herr Krebs wünschte sich zum Ende ein friedliches Zusammenleben ohne Benachteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen.
Im Anschluss wurde auch die Freiwilligenagentur Stuttgart zu ihrem 20-jährigen Bestehen gewürdigt. Sie ermöglicht u.a. Menschen, die sich ehrenamtlich in der Gesellschaft einbringen möchten, einen Überblick welche Möglichkeiten es gibt und findet zusammen mit ihnen das passende Engagement. Dabei wird sie selbst auch durch Ehrenamtliche mit getragen.
Wir gratulieren den verdienten Preisträger*innen von Herzen zu ihrer Ehrung, die sie sich wirklich mehr als verdient, aber nie erwartet haben. Wie freuen uns, dass wir dabei sein durften.
Insider Team e.V. und Sanitätsgruppe Süd-West e.V. auf dem Bürgerempfang 2024 der Stadt Stuttgart
Auch wenn ihr hier schon eine Weile nichts mehr von uns gehört habt, wir waren nicht untätig! Nur unsere Zuständigen für Soziale Medien nehmen sich Grade eine kleine Auszeit an einem wärmeren Ort. Trotzdem nun einen kleiner Zusammenfassung der letzten Zeit:
– Am 05. November sicherten wir die Kundgebung gegen ableistische Angriffe und Sexismus in Kultur und Medien in Stuttgart ab. Anlass war der Auftritt des umstrittenen Comedian Luke Mockridge, der in der Vergangenheit mehrfach mit Skandalen in den Schlagzeilen landete – zuletzt unter anderem aufgrund behindertenfeintlicher Witze zu den Paralympics. – Am 09. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, folgte dann unser Einsatz bei den Protesten gegen den Naziaufmarsch der NPD und der Rechten in Karlsruhe. Die Kundgebung des Netzwerks Karlsruhe gegen Rechts, die von uns abgesichert wurde, war mit 2.500 Teilnehmenden die größte von mehreren Gegenveranstaltungen an diesem Tag. Die Polizei hatte eine massives Aufgebot aufgefahren und das ganze Durlacher Bahnhofsviertel rigoros abgesperrt. Zu Beginn der Kundgebung war die Stimmung gut und trotz kleinerer Provokationen durch die Polizei weitestgehend friedlich. Im Verlauf schloss sich ein Großteil der Kundgebung der Demonstration des Bündnisses rund um die Deutsch-Israelische Gesellschaft an. Während der Demonstration und der späteren Abreise kam es wiederholt zu Angriffen und Festnahmen durch die Polizei. Aufgrund dieses gewaltsamen Vorgehens mussten wir mehrfach tätig werden. Wir hatten insgesamt 15 Patient*innen. Eine Person musste an den öffentlichen Rettungsdienst übergeben werden. – Am 15. November sicherten wir ein queeres Filmfestival ab. – Und am 16. November begleiteten wir schließen die Proteste gegen den AfD Landesparteitag in Ketsch. Dabei hatten wir eine Behandlung. Es blieb weitgehend ruhig.
Unser Engagement kostet leider viel Geld. Wir freuen uns daher über eure Unterstützung. Spendenkonto: Sanitätsgruppe Süd-West e.V. IBAN DE92 6009 0100 0524 5980 02 BIC VOBADESS (Volksbank Stuttgart eG) Verwendungszweck: Spende