Rheinmetall Entwaffnen in Kiel

Vom 03. bis 08. September sicherten wir zusammen mit anderen Demosanitätsgruppen die antimilitaristischen Proteste des überreginalen Bündnisses „Rheinmetall Entfaffnen“ in Kiel ab. Der Ort der Proteste war dabei nicht zufällig gewählt. Kiel ist als Stadt an der Ostsee nicht nur einer der größten und bedeutendsten maritimen Bundeswehr-Standorte, sondern auch ein wichtiger Sitz der deutschen Rüstungsindustrie. Neben dem namensgebenden Rüstungskonzern Rheinmetall, der hier mit einem Werk ansässig ist, werden in Kiel unter anderem U-Boote und andere Kriegsschiffe gefertigt.

Ab Dienstag, den 03. September beleuchteten zunächst verschiedene thematische Inputs und Workshops auf dem Protestcamp im Werftpark das Thema Antimilitarismus aus verschiedenen Blickwinkeln. Gegen Ende der Woche wurde es dann zunehmend aktionistischer. So zog man in der Nacht auf Freitag mit mehreren Hundert Teilnehmer*innen los, um die ansässige Rüstungsindustrie zu blockieren. Anscheinend war den Beschäftigten an diesem Tag jedoch frei gegeben worden. „Rheinmetall entwaffenen“ verbucht dies als Erfolg und interpretiert: „Allein unsere Anwesenheit in der Stadt hat die Arbeit in der Kieler Rüstungsindustrie für ein paar Tage stillgelegt.“

Am Samstag schließlich fand unter dem Motto „Gemeinsam gegen Kriegsprofiteure und Militarisierung“ die Abschlussdemonstration statt, an der sich laut dem Bündnis rund 1200 Personen beteiligten. Der Protestzug zog vom Kieler Bootshafen über den Hauptbahnhof zum Vinetaplatz, wo die Zwischenkundgebung stattfand. Im Anschluss lief man bis zur Werft von Thyssenkrupp Marine Systems. In dieser Werft werden moderne U-Boote gefertigt.

Die Polizei setzte bei der Aktion am Freitag und der samstäglichen Demonstration mehrfach Pfefferspray und körperlich Zwang gegen die Demonstrierenden ein. Es kam zu einigen Verletzten, die durch uns und weitere Demosanitäter*innen behandelt werden mussten. In Einzelfällen war eine Weiterbehandlung im Krankenhaus erforderlich.

Wir bedanken uns bei den anderen beteiligten Demosanitätsgruppen für die gute Zusammenarbeit.


Demonstration gegen 100 Mrd. für die Bundeswehr

Heute sicherten wir die Friedensdemonstration gegen das 100 Mrd. Euro Paket für die Bundeswehr in Stuttgart ab. Mehrere hundert Personen beteiligten sich an der Demonstration, die von der Lautenschlagerstraße einmal um die Innenstadt lief und am Schlossplatz endete.

Bereits kurz nach dem Start kam es zu einem unerfreulichen Zwischenfall. Eine Personengruppe, die am Rand der Demonstrationsroute eine Lokalität besuchte, wurde zunächst verbal ausfällig gegenüber der Demonstration. Dann übergoss eine Person aus dieser Gruppe eine Sanitätskraft von uns ohne erkennbaren Grund mit Bier. Wir verurteilen diesen provokativen Angriff.

Im weiteren Verlauf wurde die Demonstration mehrfach vorrübergehend durch die Polizei gestoppt und am Ende 2 Personen verhaftet. Trotzdem blieb die Demonstration besonnen, sodass es zu keinen Auseinandersetzungen kam. Wir hatten eine Behandlung.


Einsatz bei #RheinmetallEntwaffnen

Heute war unser Team über 12 Stunden bei den antimilitaristischen Protesten von #RheinmetallEntwaffnen im Einsatz. Das Bündnis hatte zu insgesamt 3 Blockaden gegen den Rüstungskonzern aufgerufen, die u.a. von uns seit 6 Uhr in der Früh sanitätsdienstlich abgesichert wurden. Dabei versorgte unser Team insgesamt 8 Patient*innen (5x chirurgisch, 3x internistisch).

Aktuell befinden sich unsere Einsatzkräfte auf der weiten Heimreise nach Stuttgart.

(Bildquelle u.a.: Nico Kuhn)