Hamburg: Polizei behindert erneut Sanitätskräfte

Erst am Freitag wurden unsere Einsatzkräfte von der Polizei in Stuttgart bei einem Sanitätsdienst angegriffen, festgesetzt und erhielten rechtlich nicht haltbare Anzeigen. Nur einen Tag später ereignete sich nun in Hamburg ein ähnliches Schauspiel. Ein Sanitäter des Sanitätsnetzwerk Hamburg wurde von der Polizei mit eingekesselt und erhielt genau wie in Stuttgart eine Anzeige wegen Verstoßes gegen die Coronaverordnung. Wieder wurden von der Polizei weder Ausnahmeregelungen der Coronaverordnungen berücksichtigt noch die Tatsache, dass es rechtlich inzwischen eindeutig geklärt ist, dass Sanitätskräfte auf Demonstrationen keine Versammlungsteilnehmer*innen sind. Damit setzt sich die Polizei erneut über Recht und Gesetz hinweg und behindert Sanitäter*innen bei ihrer medizinischen Arbeit. Wir fordern die Polizei erneut auf die Verfahren gegen die betroffenen Sanitäter*innen unverzüglich einzustellen und dieses Fehlverhalten zukünftig zu unterlassen.

Mehr zum Vorfall in Stuttgart in unserer Pressemitteilung:


Pressemitteilung Nr. 18 – Demo für Alle – Polizei geht massiv gegen Gegendemonstranten vor

+++ mindestens 107 Verletzte, brutales Vorgehen der Polizei, Behinderung von Sanitätskräften +++

Stuttgart, den 28. Februar 2016 – Am heutigen Sonntag sicherte die Sanitätsgruppe Süd-West die Gegenproteste gegen die als homophob geltende Demo für Alle ab. Dabei kam es mehrfach zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Gegendemonstranten, sowie einigen Nazis.

Lena Schmidt, Pressesprecherin der Sanitätsgruppe Süd-West fasst die Vorkommnisse zusammen: „Nachdem es bereits zwischen Schloss- und Schillerplatz zu ersten Auseinandersetzungen gekommen war, bei denen es die ersten Verletzten gab, ging die Polizei am Wilhelmsplatz unverhältnismäßig und oft ohne ersichtlichen Grund gegen die Gegendemonstranten vor. Angesichts der Fülle der Patienten in diesem kurzen Zeitraum unter Behinderungen durch die Polizei war eine effiziente Patientenversorgung nur schwer zu realisieren. Der öffentliche Rettungsdienst musste zur Bewältigunge der Situation zusätzliche Kräfte des Ehrenamtes hinzuziehen. Ich möchte an dieser Stelle einige Punkte monieren, die unseren Einsatz zusätzlich erschwerten, mich zunächst aber bei den vielen freiwilligen Helfern bedanken, die uns in dieser Situation tatkräftig zur Seite standen. Angeforderte Rettungsmittel wurden von der Polizei nicht bis zu den Patienten durch gelassen. Offensichtlich verletzte Personen, die zum öffentlichen Rettungsdienst wollten, wurden von der Polizei weiter mit Pfefferspray massiv angegangen. Auch Sanitätskräfte gezielt gestoßen und mit Pfefferspray bedroht. Gegen Ende wurde der Verkehr auf der Straße durch die Polizei wieder frei gegeben, obwohl sich zu diesem Zeitpunkt noch Patienten und behandelndes Personal auf der Straße aufhielten. Zusammenfassend müssen wir mit Erschrecken feststellen, dass die Polizei auf die medizinische Versorgung von Verletzten am Wilhelmsplatz kaum Rücksicht genommen hat.“

Insgesamt wurden im Umfeld der Einsatzkräfte der Sanitätsgruppe Süd-West mindestens 107 Patienten behandelt, von denen mindestens 17 zur Weiterbehandlung einen Krankenhaus zugeführt werden mussten. Neben Pfefferspray überwogen u.a. chirurgische Verletzungen durch direkte Gewalteinwirkung. Es gab mehrmals den Verdacht auf leichte Schädel-Hirn-Traumata, sowie mehrere allergische Reaktionen und einen Krampfanfall nach Pfeffersprayeinwirkung.

Die Sanitätsgruppe Süd-West bedankt sich beim öffentlichen Rettungsdienst und Katastrophenschutz für die tolle Zusammenarbeit angesichts widriger Umstände.


Pressemitteilung Nr. 11 – PEGIDA Karlsruhe – Polizei verhaftet Sanitäter

+++ Patientenbehandlung durch Polizei gestört, Sanitäter verhaftet, mindestens 4 Verletzte +++

Karlsruhe, den 03.03.2015 Erneut demonstriete am heutigen Tag der Karlsruher Ableger der hetzerischen PEDIGA-Bewegung in der Innenstadt von Karlsruhe. Ein breites Bündnis hatte zum Protest dagegen aufgerufen. Die Sanitätsgruppe Süd-West sicherte zusammen mit den DemosanitäterInnen Freiburg die Gegenproteste ab.

Lena Schmidt, Pressesprecherin der Sanitätsgruppe Süd-West fasste die Vorkommnisse zusammen: „Es wurde heute von der Polizei in außergewöhnlich eskalierender Weise vorgegangen. Die Behandlung eines Patienten wurde durch die Polizei in brutaler Art unterbrochen, der Sanitäter zur Seite gestoßen und später verhaftet. Der Patient mit Gesichtsverletzungen durch Polizeieinwirkung wird wohl bleibende Schäden zurück behalten. Insgesamt wurden 4 Verletzte behandelt. Aufgrund der schwere der Verletzungen und der zeitweisen Verhaftung waren die Sanitätskräfte lange gebunden, sodass von einer viel höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Wir verurteilen das Vorgehen der Polizei aufs Schärfste.“