Heraus zum 8. März – Einsätze in 3 Städten

Seit 1921 setzen Frauen auf der ganzen Welt am 8. März ein Zeichen für Gleichberechtig und gegen patriarchale Diskiminierung. Der internationale Frauenkampftag geht zurück auf einen Vorschlag Clara Zetkins auf der internationalen Konferenz sozialistischer Frauen 1910. Sie griff damit eine Idee aus dem USA auf, wo bereits im Jahr zuvor ein Kampftag für Frauenstimmrecht stattgefunden hatte. In den Folgejahren wechselte mehrmals das Datum, bevor man sich auf einer internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 auf den 8. März einigte, dem Tag an dem ein Streik von Textilarbeiterinnen 1857 in New York überliefert, aber nicht eindeutig belegt ist. Vor allem waren am 8. März 1917 (23. Februar nach julianimschem Kalender) jedoch die Frauen in Petrograd auf die Straße gegangen und hatte so die Februarrevolution in Russland ausgelöst. Seit den Anfängen des 8. März wurde viel erkämpft: das Frauenwahlrecht, Arbeitsrecht ohne Zustimmung des Ehemanns, Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe und vieles mehr. Und doch bleiben viele Themen, die dem Tag auch heute noch seine Berechtigung geben: zum Beispiel die Genderpaygap, Care-Arbeit, Gewalt an Frauen, die Illegalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, die Doppeldiskriminierung queerer Personen und BIPOCs, sowie nicht zuletzt eine erstarkende Rechte, die viele Errungenschaften wieder rückgängig machen will. Und so gingen auch heute wieder in ganz Deutschland und weltweit Frauen, FLINTA und Queere gemeinsam mit solidarischen Männern auf die Straße um diesen Themen Gehör zu verschaffen.

Als Sanitätsgruppe Süd-West e.V. begleiteten wir die Demonstrationen zum 8. März in Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen. In Stuttgart beteiligten sich rund 5000 Teilnehmer*innen an der Demonstration. Es kam zu kleineren Auseinandersetzungen mit der Polizei und einzelnen Festnahmen. Eine Person musste in Stuttgart durch uns behandelt und an den öffentlichen Rettungsdienst übergeben werden. Im Karlsruhe und Tübingen beteiligten sich jeweils ca. 1700 Personen an den Demonstrationen. Wir hatten eine Behandlung in Tübingen. Im Karlsruhe mussten wir niemanden versorgen. Wir wünschen allen Patient*innen eine gute Genesung und bedanken uns beim DRK-Rettungsdienst für die gute Zusammenarbeit.

(Quelle Titelbild und Bild 1, 3, 4 aus Tübingen: Luca Engelhard)

Bilder aus Stuttgart:

Bilder aus Karlsruhe:

Bilder aus Tübingen:

In eigener Sache:


5. Jahrestag von Hanau

Am 19. Februar 2020 erschoss ein Faschist in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund, sowie seine Mutter. Weitere Personen wurden verletzt. Der Anschlag, bei dem der Täter gezielt Orte aufsuchte, die häufig von Migrant*innen besucht wurden, reiht sich ein in eine zunehmende Zahl rechter Gewalttaten in einer Zeit, in der Rassismus zunehmend hoffähig wird. Auch wird den Behörden eine Vielzahl von Verfehlungen vorgeworfen, z.B.: unerreichbarer Polizeinotruf, auf Anweisung der Polizei blockierte Notausgangstüren um einfacher regelmäßige Razzien durchführen zu können und die Erteilung einer Waffenbesitzerlaubnis trotz bekannter Gefährdung an den Täter. Auch an der Aufarbeitung des behördlichen Fehlverhaltens gibt es Kritik. So wurden Ermittlungen teils erst durch Druck der Angehörigen eingeleitet und verliefen im Sande.

Am gestrigen 5. Jahrestag fanden in verschiedenen Städten in Deutschland Kundgebungen und Demonstrationen statt, um der Opfer zu Gedenken und für eine vielfältige Gesellschaft ohne rassistische Hetze, Ausgrenzung und Gewalt zu demonstrieren. Wir sicherten die Versammlungen in Karlsruhe und Stuttgart sanitätsdienstlich ab, an denen sich ca. 600 bzw. 500 Personen beteiligten. In Karlsruhe hatten wir keine Behandlungen, in Stuttgart wurden zwei Personen behandelt.

Wir wünschen die Angehörigen der Opfer viel Kraft.


Wähl Liebe Demonstration

Am gestrigen Samstag gingen in ganz Deutschland vor der Bundestagswahl Menschen unter dem Motto „Wähl Liebe“ auf die Straße um für eine Politik zu demonstrieren, die Quere Menschen gleichberechtigt. Auch in Karlsruhe hatten der CSD Verein und das Quere Zentrum zu einer Demonstration aufgerufen um für die Wahl demokratischer Parteien zu werben und gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Wir sicherten die Demonstration, an der sich ca. 3000 Personen beteiligten, sanitätsdienstlich ab und hatten eine Behandlung.


Wir sind die Brandmauer!

Nachdem es bekanntlich im Laufe dieser Woche zu einem der größten Tabubrüche im Bundestag seit Bestehen der Bundesrepublik kam – Union, FDP und BSW arbeiten erstmalig offen auf Bundesebene mit der faschistischen AfD zusammen – kam es gestern bundesweit zu großen Demonstrationen. Auch in Karlsruhe versammelten sich angesichts der nahen Bundestagswahl rund 5000 Personen unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer!“ um gegen  eine Zusammenarbeit mit der AfD zu demonstrieren.

Wir sicherten die Demonstration sanitätsdienstlich ab, mussten aber nicht tätig werden.


5000 Teilnehmer*innen bei Kundgebung gegen die AfD

Rund 5000 Personen versammelten sich am heutigen Samstag auf dem Marktplatz in Karlsruhe unter dem Motto „Mit uns statt gegen uns“. Zu der bunten Kundgebung hatte „Migranten für Karlsruhe“ anlässlich der Abschiebetickets, die von der AfD u.a. in Karlsruhe verteilt wurden aufgerufen. Mehrere Reden thematisierten vor allem die Sicht von Menschen mit Migrationshintergrund und zeigten auf, dass diese ein unersetzlicher Teil unserer Gesellschaft sind, es aber oft besonders schwer haben und sich mehr beweisen müssen als andere. Auch auf die Ängste, die solche rassistische Aktion, wie die Abschiebetickets, auslösen, wurde eingegangen.

Wir sicherten die Veranstaltung sanitätsdienstlich zusammen mit einem externen Demosaniäter ab, bei dem wir uns herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken wollen. Wir freuen uns, dass heute so viele auf dem Marktplatz zusammen gekommen sind.


Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Anlässlich des internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen fand am 25. November eine Demonstration in Karlsruhe statt. Es beteiligten sich ca. 300 Personen  an der Demonstration, die vom Stephanplatz zum Kronenplatz führte.

Seit 1981 finden weltweit an 25. November Aktionen und Veranstaltungen statt, die den Opfern von patriachaler Gewalt gedenken und die die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen thematisieren. Dabei reicht das Themenspektrum von Femiziden über Zwangsprostitution bis zur Kriminalisierung von Abtreibung. Der Gedenktag wurde 1981 von einem Treffen lateinamerkanischer und karibischer Feministinnen ausgerufen. Seit 1999 ist er offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt.

Wir sicherten die Demonstration sanitätsdienstlich ab, mussten aber nicht tätig werden.


Einsätze im November

Auch wenn ihr hier schon eine Weile nichts mehr von uns gehört habt, wir waren nicht untätig! Nur unsere Zuständigen für Soziale Medien nehmen sich Grade eine kleine Auszeit an einem wärmeren Ort. Trotzdem nun einen kleiner Zusammenfassung der letzten Zeit:

–  Am 05. November sicherten wir die Kundgebung gegen ableistische Angriffe und Sexismus in Kultur und Medien in Stuttgart ab. Anlass war der Auftritt des umstrittenen Comedian Luke Mockridge, der in der Vergangenheit mehrfach mit Skandalen in den Schlagzeilen landete – zuletzt unter anderem aufgrund behindertenfeintlicher Witze zu den Paralympics.
– Am 09. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, folgte dann unser Einsatz bei den Protesten gegen den Naziaufmarsch der NPD und der Rechten in Karlsruhe. Die Kundgebung des Netzwerks Karlsruhe gegen Rechts, die von uns abgesichert wurde, war mit 2.500 Teilnehmenden die größte von mehreren Gegenveranstaltungen an diesem Tag. Die Polizei hatte eine massives Aufgebot aufgefahren und das ganze Durlacher Bahnhofsviertel rigoros abgesperrt. Zu Beginn der Kundgebung war die Stimmung gut und trotz kleinerer Provokationen durch die Polizei weitestgehend friedlich. Im Verlauf schloss sich ein Großteil der Kundgebung der Demonstration des Bündnisses rund um die Deutsch-Israelische Gesellschaft an. Während der Demonstration und der späteren Abreise kam es wiederholt zu Angriffen und Festnahmen durch die Polizei. Aufgrund dieses gewaltsamen Vorgehens mussten wir mehrfach tätig werden. Wir hatten insgesamt 15 Patient*innen. Eine Person musste an den öffentlichen Rettungsdienst übergeben werden.
– Am 15. November sicherten wir ein queeres Filmfestival ab.
– Und am 16. November begleiteten wir schließen die Proteste gegen den AfD Landesparteitag in Ketsch. Dabei hatten wir eine Behandlung. Es blieb weitgehend ruhig.

Unser Engagement kostet leider viel Geld. Wir freuen uns daher über eure Unterstützung. Spendenkonto:
Sanitätsgruppe Süd-West e.V.
IBAN DE92 6009 0100 0524 5980 02
BIC VOBADESS (Volksbank Stuttgart eG)
Verwendungszweck: Spende


Versammlungsfreiheit verteidigen in Karlsruhe

Gestern sicherten wir die Demonstration „Versammlungsfreiheit verteidigen“ in Karlsruhe ab, die anlässlich des  G20 Rondenbarg Prozesses stattfand, in dem kommende  Woche ein Urteil erwartet wird. Rund 150 Personen beteiligten sich trotz Sommerloch an der Versammlung, die durch Karlsruhe zum Bundesverfassungsgericht zog. Es war eine von 2 Demonstrationen in Deutschland zu diesem Anlass. Die 2. Demonstration fand in Hamburg statt, wo die Prozesse geführt werden.

Wir mussten niemamden versorgen.


Kulturdose Festival

Wir hatten am vergangenen Wochenende noch einen zweiten Einsatz. Am Freitag und Samstag sicherten wir das Kulturdose Festival beim P8 in Karlsruhe ab. Neben dem Sanitätsdienst hatten wir auch einen Infostand, bei dem man auch etwas Reanimieren üben könnte. Wir hatten insgesamt 9 Patient*innen.