Im Einsatz für euch!

Es ist noch nicht einmal die Hälfte des Jahres vergangen und schon können wir sagen, dass wir mehr Einsätze hatten, als im gesamten letzten Jahr. Seit zu Beginn des Jahres die Deportationspläne der AfD bekannt wurden und viele Menschen ein Zeichen gegen Rechts auf die Straße tragen wollten, reißen die Einsatzanfragen kaum ab. Auch zu anderen Themen finden in diesem Jahr viele Versammlungen statt und es freut uns zu sehen, wie viele nicht kommerzielle Kulturveranstaltungen es nach Corona inzwischen wieder gibt. Leider konnten wir bei dieser Vielzahl von Anfragen auch nicht alle positiv beantworten. Im folgenden ein kurzer Überblick über unsere letzten Einsätze:

  • Am 31. Mai sicherten wir in Stuttgart den EU weiten Klimastreik u.a. von Fridays for Future vor der Wahl zum Europäischen Parlament ab. Mehrere Hundert Personen beteiligten sich an der Demonstration durch die Innenstadt. Wir hatten keine Patient*innen.
  • Am 07. Juni folgte die Absicherung der Proteste gegen eine AfD-Kundgebung in Mannheim die den Tod eines Polizisten durch einen Messerangriff instrumentalisieren sollte. Rund 4000 Menschen stellten sich der rechtsextremen Partei entgegen. Wir hatten 3 chirurgische Versorgungen. Es kam zu keinen größeren Auseinandersetzungen.
  • Am 08. Juni setzten 5000 Menschen bei der Kundgebung “Demokratie verteidigen” im Oberen Schlossgarten in Stuttgart ein Zeichen gegen Rechts vor der anstehenden Europawahl. Die Kundgebung wurde von einem breiten Bündnis aus der Zivilgesellschaft organisiert. Wir hatte einen chirurgische Behandlung.
  • Am selben Tag waren wir außerdem beim feministische Festival “Karl:a tanzt” in Karlsruhe vor Ort. Neben dem Sanitätsdienst hatten wir dort auch einen Stand zum Reanimationstraining und einen Infotisch. Wir hatten 9 Behandlungen.

Wusstest du schon, dass wir für einen Großteil unserer Einsätze kein Geld bekommen? Alle unsere Sanitäter*innen bekommen auch keine Aufwandsentschädigung und zahlen z.B. durch Fahrtkosten sogar für ihr Engagement. Einige von uns spenden sogar regelmäßig Geld um unsere Arbeit zu finanzieren. All das tun wir, damit Versammlungen trotz der geringen finanziellen Ressourcen vieler politischer Gruppen sicher stattfinden können und Kultur auch jenseits von Profit und teuren Ticketpreisen stattfinden kann. Doch medizinisches Material ist teuer und läuft teilweise regelmäßig ab oder wird verbraucht. Daher sind wir auch auf eure finanzielle Unterstützung angewiesen. Am Meisten helfen uns kleine Beträge, die z.B. über einen Dauerauftrag regelmäßig reinkommen und finanzielle Planungssicherheit schaffen.

Unser Spendenkonto:

Sanitätsgruppe Süd-West e.V.
IBAN DE92 6009 0100 0524 5980 02
BIC VOBADESS (Volksbank Stuttgart eG)
Verwendungszweck: Spende

Spendenbescheinigungen können auf Anfrage ausgestellt werden.


Pressemitteilung Nr. 32 – Massive Polizeigewalt gegen 1. Mai Demonstrationen in Stuttgart

+++ 94 Verletzte, hauptsächlich durch Polizei, massiver Pfeffersprayeinsatz +++

Stuttgart, den 1. Mai 2023, Die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. sicherte am heutigen Tag der Arbeit u.a. den antikapitalistischen Block auf der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftbunds und im Anschluss die revolutionäre 1. Mai Demonstration in Stuttgart sanitätsdienstlich ab.

Bereits zu Beginn der DGB-Demonstration am Marienplatz war ein massives Polizeiaufgebot vor Ort. Im Verlauf wurde der antikampitalistische Block plötzlich ohne erkennbaren Grund vorübergehend durch die Polizei am Weiterlaufen gehindert und kurz darauf mit Pfefferspray angegriffen, sodass wir eine zweistellige Zahl an Patient*innen behandeln mussten. (28x Pfefferspray, 1x chirurgisch)

Die revolutionäre 1. Mai-Demonstration sollte im Anschluss vom Schlossplatz aus nach Heslach laufen. Noch während der Auftaktkundgebung stellte sich die Polizei jedoch auf der geplanten Demonstrationsroute auf, um die Demonstration mit wechselnden Begründungen am Loslaufen zu hindern. Beispielsweise kritisierte Polizei die Transparentlängen von teilweise über 1,5 Metern, sowie das Tragen eines medizinischen Mundschutzes durch Einzelne, was sie als Vermummung wertete. Nachdem die Polizei auch nach einer längeren Wartezeit den Demonstrierenden ihr Grundrecht auf Versammlungsfreiheit verweigerte, setzte sich die Demonstration trotzdem in Bewegung. Es folgten mehrere heftige Angriffe der Polizei auf die friedliche Demonstration. Dabei wurden zahlreiche Demonstrierende, vor allem durch Pfefferspray, verletzt (38x Pfefferspray, 5x chirurgisch, 1x internistisch, 4x psychisch | 1x Krankenhausbehandlung notwendig). Aufgrund des massiven Gewalteinsatzes der Polizei, musste die Demonstration am Karlsplatz nur wenige Meter von der Auftaktkundgebung entfernt für beendet erklärt werden.

Bei der Ankunft vieler Demonstrierender am 1. Mai Fest am Linken Zentrum Lilo Herrmann in Stuttgart-Heslach ereignete sich kurz darauf der dritte unerfreuliche Vorfall. Auch hier tauchte die Polizei mit einem Großaufgebot auf und griff unerwartet Teilnehmer*innen an. Es kam erneut zu einem Pfeffersprayeinsatz. (16 Pfefferspray, 1x internistisch)

Die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. ist sprachlos angesichts des eskalativen Vorgehens der Polizei und der massiven Gewalt, die von den Polizeieinsatzkräften gegen friedliche Demonstrant*innen eingesetzt wurde. Im Sinne einer Prävention künftiger Ereignisse dieser Art mit vielen Verletzten kritisieren wir das Verhalten der Polizei scharf und fordern sie auf zukünftig die Grundrechte von Demonstrierenden zu wahren.

Gesamtzahlen:
– 82x Pfefferspray
– 6x chirurgisch
– 4x psychisch
– 2x internistisch
Insgesamt 94 Behandlungen.

(Eine Krankenhausbehandlung war notwendig. Von einer Dunkelziffer ist auszugehen.)


Offenburg: Proteste gegen AfD Landesparteitag

Am gestrigen Samstag sicherten unsere Einsatzkräfte zusammen mit weiteren Demosanitäter*innen die Proteste gegen den Landesparteitag der sogenannten “Alternative für Deutschland” in Offenburg ab. An den Protesten beteiligten sich laut Veranstalter*innen rund 1500 Menschen.

Zunächst startete um 11 Uhr die Demonstration des Deutschen Gewerkschaftbunds auf dem Marktplatz und führte bis zur Messe. Es folgten Protest vor der Halle, in der der Landesparteitag stattfand.

Im Anschluss begann eine weitere antifaschistische Demonstration. Kurz nach dem Start wurde diese durch die Polizei gestoppt. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstrierenden, bei denen es auf beiden Seiten zu Verletzten kam. Im Anschluss wurden die Demonstrant*innen von der Polizei über 6 Stunden bei schlechten Witterungsbedingungen in einem Polizeikessel festgehalten.

Unsere Einsatzkräfte mussten zusammen mit weiteren Demosanitäter*innen insgesamt 17 Patient*innen behandeln. Zwei Patient*innen wurden an den öffentlichen Rettungsdienst übergeben. Drei Weiteren wurde eine selbstständige Vorstellung in einem Krankenhaus empfohlen. Von einer hohen Dunkelziffer ist auszugehen.

Wir danken dem öffentlichen Rettungsdienst und den anderen Demosanitäter*innen für die gute Zusammenarbeit.

(Quelle Bild 1 und 2: https://twitter.com/demogezwitscher )


Rheinmetall Entwaffnen: hohe Verletztenzahlen & verletzter Sanitäter

Dieses Wochenende sichert ein Team der Sanitätsgruppe Süd-West e.V. zusammen mit anderen Demosanitätsgruppen die Proteste von “Rheinmetall Entwaffnen” in Kassel sanitätsdienstlich ab.

Im Verlauf der Blockadeaktionen am Freitag Morgen kam es dabei zu einem massiven Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken durch anwesende Polizeikräfte gegen Versammlungsteilnehmer*innen. In der Folge mussten insgesamt 87 Personen (80x Pfefferspray, 7x chirurgisch) behandelt werden. Wir bedanken uns an dieser Stelle neben den anderen Demosanitäter*innen vor allem bei den Versammlungsteilnehmer*innen, die die Behandlung tatkräftig unterstützt haben, indem sie Verletzte betreut oder weiteres Wasser für die Augenspülung besorgt haben. Im Zuge der Polizeimaßnahmen wurde auch ein Sanitäter der Sanitätsgruppe Süd-West e.V. durch Pfefferspray verletzt während er sich in einer Patient*innenbehandlung befand. Unsere Sanitätskräfte sind durch leuchtende Einsatzkleidung klar gekennzeichnet und von anderen Personen unterscheidbar.


Mainz am 16. Juli 2022 in Bildern

Wir freuen uns, dass 3 Pressefotograf*innen uns eindrückliche Bilder von unserem Einsatz am 16. Juni 2022 in Mainz zur Verfügung gestellt haben, die wir hier mit euch teilen wollen. Wir mussten an diesem Tag 70 Patient*innen versorgen (mehr zu den Verletztenzahlen in unserem ersten Beitrag). Die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Viele Teilnehmer*innen der Proteste gegen den Nazi-Aufmarsch der sogenannten “Neuen Stärke” halfen sich gegenseitig. Weitere Demosanitäter*innen und der öffentliche Rettungsdienst waren ebenfalls vor Ort und in die Verletztenversorgung involviert.

Bildquellen:

Bilder 1 & 2: Lukas Görlach / VRM

Bild 3: Maximilian von Lachner

Bilder 4, 5 & 6: Fabian Janssen

Dankeschön ❤


Hohe Verletztenzahlen bei Protesten gegen Nazi-Aufmarsch in Mainz

Heute sicherten unsere Sanitätskräfte parallel die antifaschistischen Proteste gegen den AfD-Landesparteitag in Stuttgart / Leinfelden-Echterdingen und gegen den Naziaufmarsch in Mainz ab.

Während es in Stuttgart weitgehend ruhig bleib und niemand von uns behandelt werden musste, kam es in Mainz zu einer hohen Zahl von verletzten Demonstrierenden, vor allem durch Polizeimaßnahmen. Unsere Sanitäter*innen versorgten insgesamt 70 Patient*innen (47x Pfefferspray, 20x chirurgisch und 3x internistisch). Insgesamt 9 Patient*innen mussten von uns in eine ärztliche Weiterbehandlung oder an den öffentlichen Rettungsdienst übergeben werden. Weitere Demosanitäter*innen anderer Gruppen und der öffentliche Rettungsdienst (mit Organisatorischem Leiter Rettungsdienst) waren vor Ort und versorgten weitere Patient*innen, sodass von einer deutlich höheren Gesamtzahl auszugehen ist.

Wir bedanken uns besonders beim öffentlichen Rettungsdienst und den vor Ort befindlichen Feuerwehrleuten, sowie den anderen beteiligten Demosanitäter*innen für die professionelle Zusammenarbeit zum Wohle der Patient*innen.


Pressemitteilung Nr. 31 – Gefahr für Demokratie: Polizei hebt Versammlungsfreiheit auf

+++ Polizei verhindert antifaschistische Demonstration, 17 Behandlungen +++

Stuttgart, 02. Juli 2022, Am heutigen Samstag wurden unsere Einsatzkräfte Zeug*innen einer Situation, die uns fassungslos macht. Die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. sicherte mit 2 Teams die überregionale Demonstration “Cannstatt Nazifrei” gegen die AfD ab, die trotz des verschobenen AfD Landesparteitags vom Bahnhof Stuttgart Bad Cannstatt zum Kurpark laufen sollte.

Gegen 15:45 Uhr begann die Auftaktkundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz in Bad Cannstatt. Vor einer bunten Menschenmenge wurden mehrere Reden gehalten, bis diese vom Lautsprecherwagen der Polizei mit den Auflagen unterbrochen wurden. Dem Wunsch der Polizei entsprechend wurden die Auflagen verlesen, bevor sich der Aufzug formierte. Jedoch versperrte eine Polizeikette die angemeldete Demonstrationsroute. Es folgten weitere Durchsagen der Polizei mit immer neuen Begründungen, warum die Demonstration weiter aufgehalten wird. Obwohl die Demonstrationsleitung ihr Möglichstes unternahm den verschiedenen Anweisungen der Polizei folge zu leisten um einen reibungslosen Ablauf der Demonstration zu ermöglichen, griff die Polizei die Demonstration im Verlauf erkennbar grundlos hart an und verhaftete Demonstrationsteilnehmer*innen. Eine weitere Eskalation konnte nur durch das besonnene Handeln der Anmelderin der Demonstration verhindert werden, die auf die Durchführung des Aufzugs verzichtete. Die Abschlusskundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz wurde von der Polizei gekesselt. Trotzdem entspannte sich die Lage zunächst während der letzten Reden. Nach Beendigung der Versammlung forderte die Polizei die Demonstrierenden dazu auf, umgehend den Versammlungsort zu räumen, hinderte Personen jedoch wiederholt daran. Es folgten erneute Provokationen und Festnahmen durch Polizeikräfte bis alle Versammlungsteilnehmer*innen Bad Cannstatt verlassen hatten.

Trotzdem ließen sich nicht alle Antifaschist*innen ihr verfassungsmäßig garantiertes Grundrecht auf Versammlungsfreiheit verwehren und versammelten sich spontan zu einer Demonstration, die vom Rotebühlplatz zum Marienplatz lief.

Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass die Polizei von vornherein geplant hatte, den Demonstrierenden heute in Bad Cannstatt ihr Versammlungsrecht zu verwehren und Eskalationen zu provozieren. Schlimmeres konnte nur durch das besonnene Verhalten der Demonstrierenden abgewendet werden, die auf die Durchführung ihrer Versammlung verzichteten. Daher fordern wir hiermit öffentlich die Staatsanwaltschaft, die Landesregierung Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart, sowie Landtag und Stadtrat dazu auf diesen mutmaßlich verfassungswidrigen Polizeieinsatz zu untersuchen und entsprechende Verfahren gegen die Verantwortlichen der Polizei einzuleiten. Heute kam es vermutlich mehrfach zu strafrechtlich relevantem Verhalten durch Polizeikräfte. Grundlose rechtswidrige Verhaftungen sind Freiheitsberaubung. Körperverletzung im Amt ist kein Kavaliersdelikt. Wir möchten hiermit alle Polizeibeamt*innen darauf hinweisen, dass sie das Recht und die Pflicht haben klar rechtswidrige Befehle zu verweigern und Straftaten ihrer Kolleg*innen zur Anzeige zu bringen.

Wir mussten heute insgesamt 17 Personen vorwiegend aufgrund von Polizeimaßnahmen behandeln:
– 8x chirurgisch
– 4x Pfefferspray
– 4x psychisch
– 1x internistisch


3 Einsätze an einem Wochenende

Unser einsatzreiches Wochenende startete am Freitag mit einer Demonstration gegen Polizeigewalt in Stuttgart.

Am Samstag folgte dann eine Demonstration zum selben Thema in Mannheim.

Hintergrund beider Demonstrationen war der Tod einer psychisch erkrankten Person während eines Polizeieinsatzes in Mannheim. Videos im Internet zeigen dabei, wie Polizist*innen der Person mehrfach auf dem Boden liegend ins Gesicht schlagen, bevor diese schließlich reanimationspflichtig wird und verstirbt. Besonders bewegend auf der Demonstration war die Rede einer Angehörigen des Verstorben.

Am Sonntag folgt nun noch ein Einsatz in Landau bei der überregionalen Demonstration zum 8. Mai, dem Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus.

(Bilder vom Einsatz in Mannheim am 7. Mai 2022)

Eine grafische Ergänzung:

Während des Einsatzes in Mannheim am 07.05.2022…

…und nach dem Einsatz.

Bild vom Einsatz am Freitag in Stuttgart:


Einsatz in Nürnberg

Am Samstag, den 16. Oktober 2021 unterstützten wir mit 3 Helfer*innen den Demosanitätswachdienst – Sanitätsgruppe Süd-Ost bei der Absicherung der Antirepressions-Demonstration in Nürnberg. Unter dem Motto “United against Repression – Free Jan!” hatte ein breites Bündnis zum Protest gegen die Inhaftierung des politischen Aktivisten Jan aufgerufen. Jan wurde wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Haftstrafe verurteilt. Das Kuriose dabei: Laut Zeugenaussagen war Jan gar nicht vor Ort.

Die Demonstration wurde bereits kurz nach ihrem Start längere Zeit durch die Polizei aufgehalten. Es kam zu Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz. Insgesamt mussten 2 Patient*innen behandelt werden (Dunkelziffer beachten). Im Anschluss verlief die Demonstration ohne nennenswerte Zwischenfälle, lief aber lediglich eine verkürzte Route.


1 Jahr Polizeigewalt in Ingelheim

Anlässlich des ersten Jahrestags der bundesweit in die Kritik geratenen Gewalt der Polizei gegen Antifaschist*innen in Ingelheim fand heute an selber Stelle eine Demonstration gegen Polizeigewalt statt. Wie bereits vor einem Jahr, waren auch wir heute wieder in Ingelheim dabei, um die Proteste notfallmedizinisch abzusichern. Wir freuen uns, dass wir heute nur wenig zu tun hatten. Am Ende zählten wir lediglich 3 kleinere Versorgungen.

Hintergrund:
Vor einem Jahr sicherten wir die Proteste gegen eine Nazi-Kundgebung in Ingelheim am Rhein ab. Dabei mussten wir vorwiegend aufgrund von Polizeimaßnahmen 116 Verletzte versorgen. Sofort nach der Ankunft wurden die Gegendemonstrant*innen zunächst in einer Unterführung am Bahnhof zusammengedrängt und später in der Nähe über Stunden eingekesselt. Über den Tag hinweg kam es immer wieder zum Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock gegen die zusammengedrängten Demonstrierenden. Auch unsere Verletztenablage wurde von der Polizei überrannt. Abstände und das Tragen von Masken (diesen waren teils durch Pfefferspray getränkt) konnten nicht eingehalten werden. Die Polizeimaßnahmen lösten einige Panikattacken unter den Betroffenen aus. Im Anschluss wurde in der überregionalen Presse erhebliche Kritik an dem Vorgehen der Polizei laut.

Mehr dazu in unserer damaligen Pressemitteilung Nr. 28: