Auch in diesem Jahr gab es wieder am gestrigen Donnerstag eine rechte Fackelmahnwache in Pforzheim. Wir sicherten die Gegen-Demonstrationen und direkten Proteste vor Ort notfallmedizinisch ab, mussten aber im Gegensatz zu vergangenen Jahren keine Verletzten behandeln. Es gab lediglich eine kleinere Hilfeleistung.
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Pforzheim: Verletzte bei antifaschistischen Protesten
Am 23. Februar 1945 starben bei einem britischen Bombenangriff auf die Stadt Pforzheim rund 18.000 Personen. Seit vielen Jahren nutzen ultra-rechte Gruppen diesen Jahrestag für eine geschichtsrevisionistische Fackelmahnwache auf dem Wartberg, die regelmäßig von antifaschistischen Protesten begleitet wird.
Wir sicherten wie in den vergangenen Jahren die Gegenproteste ab. Die Bilanz des Abends: 67 Patient*innen (11x chirurgisch, 11x psychisch, 45x Pfefferspray – Dunkelziffer nicht eingerechnet). Wir kritisieren das Vorgehen der Polizei, dass zu dieser hohen Anzahl Verletzter führte.
Ergänzung:
Ein Video auf Twitter zeigt das Vorgehen der Polizei gegen die Demonstrierenden, die von mehreren Seiten von Hamburger Gittern und Polizeibeamt*innen umringt sind.
https://t.co/KH96bHLnp2
Einsatz in Pforzheim beendet / Verletztenzahlen
Der anstrengende Einsatz in Pforzheim ist vorbei! Unsere Sanitäter*innen machen sich nun auf den Rückweg.
Heute mussten wir insgesamt 17 Patient*innen behandeln, davon 15 aufgrund mehrfachen Pfeffersprayeinsatzes der Polizei. Es ist von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen, da sich viele Betroffene selbst oder gegenseitig geholfen haben. Eine weitere Person musste nach Schlagstockeinsatz der Polizei mit mehreren Verletzungen behandelt werden (Weiterbehandlung im Krankenhaus).
Wir wünschen allen dir heute verletzt wurden eine gute Besserung! Kommt alle gut nach Hause!
Update:
Laut einem Bericht von PZ News (s.u.), dementierte der Polizeisprecher die Weiterbehandlung eines Patienten im Krankenhaus. Auf welcher Informationsgrundlage solche Aussagen getroffen werden ist uns schleierhaft!
Auf dem Weg nach Pforzheim
Unsere Sanitäter sind nun auf dem Weg nach Pforzheim zu den Protesten gegen die rechte Fackelmahnwache von „Ein Herz für Deutschland“.
Ein Team von uns wird den antifaschistischen Protestzug ab 18:00 Uhr vom Bahnhof aus begleiten. Ein 2. sichert direkt die Kundgebung am Hotel Hasenmayer auf dem Wartberg in der Nähe der rechten Veranstaltung ab. Je nachdem wohin sich dann die Protese bewegen, werden wir sie begleiten.
Passt auf euch auf und verletzt euch nicht!
Gegenproteste rechte Fakelmahnwache Pforzheim
Am morgigen Sonntag jährt sich die Bombardierung Pforzheims im 2. Weltkrieg. Der rechte Verein „Ein Herz für Deutschland“ nutzt diesen Jahrestag, wie auch in den vergangenen Jahren, als Anlass für eine Fakelmahnwache auf dem Wartberg. Dagegen sind antifaschistische Proteste angekündigt, die wir notfallmedizinisch begleiten werden.
Aktuell versucht die Stadt Pforzheim die Fakelmahnwache in 2. Instanz verbieten zu lassen, nachdem ein Verbot in 1. Instanz aufgehoben wurde. Trotzdem wird die antifaschistische Demonstration in jedem Fall um 18 Uhr am Bahnhof stattfinden.
Wir hoffen auf wenig, besser keine Verletzten.
(Symbolbild: Einsatz bei den Protesten gegen die Fakelmahnwache am 23.02.2018 in Pforzheim, Fotograf: Jens Volle)
Update:
Das Verbot der rechten Fakelmahnwache wurde vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim in letzter Instanz aufgehoben. Damit findet die rechte Fackelmahnwache wie in den letzten Jahren auf dem Wartberg statt.
Ab 18 Uhr beginnt eine antifaschistische Demonstration am Pforzheimer Bahnhof. Diese wird zum Hotel Hasenmayer auf dem Wartberg in unmittelbare Nähe führen. Wir werden diesen Gegenprotest sanitätsdienstlich absichern.