Antifaschistisches Wochenende

Dieses Wochenende gab es wieder einiges für uns zu tun.

Bereits am Freitag sicherten wir die antifaschisrischen Proteste gegen die Fackelmahnwache des ultrarechten Vereins “Ein Herz für Deutschland” in Pforzheim ab, an denen sich mehrere hundert Personen beteiligten. Die faschistische Kundgebung findet seit vielen Jahren anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Pforzheims im 2. Weltkrieg statt, vermittelt ein geschichtsrevisionistisches Weltbild und wird deshalb immer von größeren Gegenprotesten begleitet.

Am Samstag begann unser Tag mit einem Sanitätsdienst bei der Veranstaltung “Gemeinsam gegen Rechts. Für eine bessere Demokratie.” in Stuttgart, einem offenen Austausch- und Vernetzungstreffen für Menschen die gegen Rechts aktiv werden möchten.

Im Anschluss sicherten wir die Großdemonstration “Die Rechte Welle brechen!” in Stuttgart ab, an der sich rund 15.000 Menschen beteiligten. Die Demonstration begann auf dem Marktplatz mit einer Auftaktkundgebung mit Redner*innen verschiedener Organisationen. Im Anschluss lief die Demonstration zum Marienplatz, wo sie mit einer musikalisch begleiteten Abschlusskundgebung endete. Eine Spontandemonstration brachte danach einige Teilnehmer*innen in Linke Zentrum Lilo Herrmann zum Ausklang mit leckeren Linsen mit Spätzle.


Proteste gegen rechte Fackelmahnwache in Pforzheim

Auch in diesem Jahr gab es wieder am gestrigen Donnerstag eine rechte Fackelmahnwache in Pforzheim. Wir sicherten die Gegen-Demonstrationen und direkten Proteste vor Ort notfallmedizinisch ab, mussten aber im Gegensatz zu vergangenen Jahren keine Verletzten behandeln. Es gab lediglich eine kleinere Hilfeleistung.


Pforzheim: Verletzte bei antifaschistischen Protesten

Am 23. Februar 1945 starben bei einem britischen Bombenangriff auf die Stadt Pforzheim rund 18.000 Personen. Seit vielen Jahren nutzen ultra-rechte Gruppen diesen Jahrestag für eine geschichtsrevisionistische Fackelmahnwache auf dem Wartberg, die regelmäßig von antifaschistischen Protesten begleitet wird.

Wir sicherten wie in den vergangenen Jahren die Gegenproteste ab. Die Bilanz des Abends: 67 Patient*innen (11x chirurgisch, 11x psychisch, 45x Pfefferspray – Dunkelziffer nicht eingerechnet). Wir kritisieren das Vorgehen der Polizei, dass zu dieser hohen Anzahl Verletzter führte.

Ergänzung:

Ein Video auf Twitter zeigt das Vorgehen der Polizei gegen die Demonstrierenden, die von mehreren Seiten von Hamburger Gittern und Polizeibeamt*innen umringt sind.

https://t.co/KH96bHLnp2


Ein Samstag mit Gegenprotesten

Heute sind unsere Einsatzkräfte gleich bei mehreren Protesten gegen rechte Veranstaltungen im Einsatz.

In Schorndorf sichert unser 3er-Team die Gegenproteste gegen eine Demonstration der AfD ab.

In Pforzheim begleitet ein 2er-Team die Proteste gegen eine Kundgebung der NPD.

Auch in Herrenberg werden gegen später Proteste gegen eine AfD Wahlkampfveranstaltung erwartet. Sollte es zeitlich möglich sein, wird eines unserer Teams auch hier noch zu Gegen sein.


Einsatz in Pforzheim beendet / Verletztenzahlen

Der anstrengende Einsatz in Pforzheim ist vorbei! Unsere Sanitäter*innen machen sich nun auf den Rückweg.

Heute mussten wir insgesamt 17 Patient*innen behandeln, davon 15 aufgrund mehrfachen Pfeffersprayeinsatzes der Polizei. Es ist von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen, da sich viele Betroffene selbst oder gegenseitig geholfen haben. Eine weitere Person musste nach Schlagstockeinsatz der Polizei mit mehreren Verletzungen behandelt werden (Weiterbehandlung im Krankenhaus).

Wir wünschen allen dir heute verletzt wurden eine gute Besserung! Kommt alle gut nach Hause!

Update:

Laut einem Bericht von PZ News (s.u.), dementierte der Polizeisprecher die Weiterbehandlung eines Patienten im Krankenhaus. Auf welcher Informationsgrundlage solche Aussagen getroffen werden ist uns schleierhaft!

https://www.pz-news.de/pforzheim_artikel,-Demo-am-Wartberg-Polizei-gesteht-Einsatz-von-Schlagstoecken-_arid,1417042.html


Auf dem Weg nach Pforzheim

Unsere Sanitäter sind nun auf dem Weg nach Pforzheim zu den Protesten gegen die rechte Fackelmahnwache von “Ein Herz für Deutschland”.

Ein Team von uns wird den antifaschistischen Protestzug ab 18:00 Uhr vom Bahnhof aus begleiten. Ein 2. sichert direkt die Kundgebung am Hotel Hasenmayer auf dem Wartberg in der Nähe der rechten Veranstaltung ab. Je nachdem wohin sich dann die Protese bewegen, werden wir sie begleiten.

Passt auf euch auf und verletzt euch nicht!


Gegenproteste rechte Fakelmahnwache Pforzheim

Am morgigen Sonntag jährt sich die Bombardierung Pforzheims im 2. Weltkrieg. Der rechte Verein “Ein Herz für Deutschland” nutzt diesen Jahrestag, wie auch in den vergangenen Jahren, als Anlass für eine Fakelmahnwache auf dem Wartberg. Dagegen sind antifaschistische Proteste angekündigt, die wir notfallmedizinisch begleiten werden.

Aktuell versucht die Stadt Pforzheim die Fakelmahnwache in 2. Instanz verbieten zu lassen, nachdem ein Verbot in 1. Instanz aufgehoben wurde. Trotzdem wird die antifaschistische Demonstration in jedem Fall um 18 Uhr am Bahnhof stattfinden.

Wir hoffen auf wenig, besser keine Verletzten.

(Symbolbild: Einsatz bei den Protesten gegen die Fakelmahnwache am 23.02.2018 in Pforzheim, Fotograf: Jens Volle)

Update:

Das Verbot der rechten Fakelmahnwache wurde vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim in letzter Instanz aufgehoben. Damit findet die rechte Fackelmahnwache wie in den letzten Jahren auf dem Wartberg statt.

Ab 18 Uhr beginnt eine antifaschistische Demonstration am Pforzheimer Bahnhof. Diese wird zum Hotel Hasenmayer auf dem Wartberg in unmittelbare Nähe führen. Wir werden diesen Gegenprotest sanitätsdienstlich absichern.


Pressemitteilung Nr. 27 – Verletzte bei antifaschistischen Gegenprotesten in Pforzheim

+++ 19 Verletzte, Sanitäter Treppe runter gestoßen +++

Pforzheim, den 11. Mai 2019, Am heutigen Samstag trug ein breites Bündnis ihren Protest gegen den Aufmarsch der ultra rechten Partei “Die Rechte” auf die Straße. Dabei kam es in 2 Situationen zu Verletzten.

“Insgesamt mussten wir heute 19 Patient*innen behandeln. Davon erlitten 8 Demonstrant*innen chirurgische Verletzungen, meist durch Schlagstockeinsatz. 10 weitere Protestierende mussten wegen Pfefferspray behandelt werden. Eine weitere Person begab sich aufgrund einer internistischen Problematik in unsere Behandlung. 2 der verletzten Personen mussten mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.”, fasst unser Einsatzleiter den heutigen Tag zusammen.

Während unsere Einsatzkräfte den Tag über ohne Behinderungen ihrer Arbeit nachkommen konnten, kam es zum Ende des Einsatzes doch noch zu einer unerfreulichen Situation. Polizeieinsatzkräfte stießen einen Sanitäter eine Treppe runter, der sich nur deshalb nicht verletzte, weil er von anderen Personen aufgefangen wurde. Außerdem wurde er mit einem Schlagstock geschlagen. Ein solches Vorgehen gegen Sanitäter im Hilfseinsatz ist völlig inakzeptabel und zu verurteilen.


Einsatz in Pforzheim

Aktuell sichern wir die Proteste gegen den Aufmarsch der ultra rechten Partei “Die Rechte” in Pforzheim hab. Mehrere bunte Demonstrationen umringen aktuell die Auftaktkundgebung der Nazis.

Edit:

Erste Verletzte nachdem die Polizei den Demonstrant*innen den Zugang zur Innenstadt mit körperlichem Zwang verweigerte. Eine Person musste mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus. Endgültige Zahlen folgen.

Pressemitteilung: