Einsatz bei Protesten gegen Querdenker-Kundgebung

Bei der sogenannten Querdenker-Kundgebung versammelten sich auf dem Cannstatter Wasen ab 15:00 Uhr am heutigen Samstag eine vierstellige Zahl von Verschwörungstheoretiker*innen und Rechten, um unter anderem gegen die bestehenden Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie zu demonstrieren. Bei der dicht gedrängten Menschenmasse konnte von Infektionsschutzmaßnahmen keinerlei Rede sein. Trotzdem ließ die Polizei die immer größer werdende Personengruppe gewähren und setzte in der Zeit, in der wir vor Ort waren, keine Infektionsschutzmaßnahmen durch.

Die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. sicherte ab 14:00 Uhr die antifaschistischen Gegenproteste ab. Zunächst fand eine angemeldete Kundgebung am Cannstatter Bahnhof statt. Anschließend zogen die Gegendemonstrant*innen in einer spontanen Demonstration zum Cannstatter Wasen, um die dort Anwesenden mit ihrem Protest direkt zu konfrontieren. Sowohl während der Kundgebung, als auch während der Demonstration trugen fast alle Teilnehmenden eine Maske und hielten Sicherheitsabstände zu anderen Teilnehmenden ein (siehe Bilder). Mit Megafon-Durchsagen wurden die Demonstrant*innen immer wieder an das Einhalten der Abstände erinnert. Als sich der Cannstatter Wasen zunehmend füllte, durch eine zunehmende Vermischung des Gegenprotests mit der Querdenker-Kundgebung Abstände nicht mehr eingehalten werden konnten und auch das Konfliktpotential stieg, zog sich die antifaschistische Demonstration zurück und löste sich am Cannstatter Bahnhof auf. Unsere Einsatzkräft mussten im Laufe ihres Einsatzes nur eine Bagatellverletzung versorgen.


Die Coronakrise belastet auch uns finanziell! Unterstützen sie uns jetzt!

Lieber Unterstützer,
Liebe Unterstützerin,

Als gemeinnützige Sanitätsorganisation stellen wir seit 1997 die medizinische Versorgung auf Demonstrationen und Kundgebungen sicher. Außerdem unterstützen wir nicht kommerzielle Kulturveranstaltungen mit kostenlosen Sanitätsdiensten. Die Divise lautet: Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit soll möglichst gefahrlos ausgeübt werden können und Kultur, ob alternativ oder einfach nicht lukrativ, darf nicht am Geld scheitern.

Aktuell haben viele mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise zu kämpfen. Auch wir bekommen die finanziellen Auswirkungen zu spüren, besonders da für gemeinnützige Vereine keine großen Hilfsprogramme vorgesehen sind. Angefangen beim Essensverkauf auf Festen, über ausbleibende Bargeldspenden während sanitätsdienstlichen Absicherungen, bis hin zu finanziellen Zuwendungen durch Veranstalter*innen: Viele Einnahmequellen fallen für uns zur Zeit weg. Währenddessen bleiben regelmäßige Kosten wie die Miete für unsere Vereinsräumlichkeiten bestehen. Auch das vorgehaltene medizinische Verbrauchsmaterial verfällt
weiter und muss ersetzt werden.

Wir möchten explizit niemanden zur Spende ermutigen, der/die aktuell selbst durch die Krise schwer belastet ist. Bei allen anderen würden wir uns sehr über — auch kleine — Spenden freuen. Auf Anfrage können wir Spendenbescheinigungen ausstellen.

Spendenkonto:
Sanitätsgruppe Süd-West e.V.
IBAN DE92 6009 0100 0524 5980 02
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Verwendungszweck: Spende

Weitere Infos rund ums Spenden finden sie hier.


Infektionsschutz auf Einsätzen bei Demonstrationen

Nachdem das Bundesverfassungsgericht das allgemeine Versammlungsverbot aufgrund der Coronavirus-Pandemie gekippt hat, ist ab sofort wieder mit Demonstrationen und Kundgebungen und somit mit Einsätzen für uns Demosanitäter*innen zu rechnen. Daher haben wir, um uns und die Versammlungsteilnehmer*innen möglichst effektiv zu schützen, heute Infektionsschutzregeln für unsere kommenden Einsätze festgelegt. Dabei steht nicht zuletzt der Umgang mit den knappen Ressourcen an Masken und Desinfektionsmittel im Vordergrund, aber auch der Umgang mit möglicherweise infizierten Einsatzkräften oder mit Risikogruppen.

Genau beobachten wir aktuell auch, wie sich die rechtliche Lage im Bezug auf die Genehmigung von Versammlungen und die Auflagen der Behörden zum Infektionsschutz entwickelt.