Proteste gegen AfD Bundesparteitag in Essen

Diesen Samstag unterstützten wir die Demosanitätsgruppen aus NRW bei der Absicherung der Proteste gegen den Bundesparteitag der sogenannten Alternative für Deutschland. Laut Organisator*innen beteiligten sich rund 50.000 Personen an den Protestaktionen um ein Zeichen gegen den Rechtsruck und die AfD zu setzen.

Zunächst sicherten wir am Morgen einen Teil der Blockadeaktionen ab. Dabei kam es in unserem Einsatzabschnitt von Seiten der Polizei mehrfach zur Anwendung von körperlichen Zwangsmaßnahmen, u.a. wurden Personengruppen eingekesselt und Pfefferspray eingesetzt. Es kam zu einer größeren Anzahl Verletzter. Im Anschluss an die Blockadeaktionen sicherten wir zusammen mit anderen Demosanitäter*innen die antifaschistische Großdemonstration ab.

Während unseres Einsatzes konnten wir die meiste Zeit ungehindert unserer Arbeit nachkommen. Leider gab es jedoch zwei unerfreuliche Zwischenfälle, bei denen Sanitäter*innen der Sanitätsgruppe Süd-West e.V. direkt von Polizeibeamt*innen körperlich angegangen wurden. Es handelte sich konkret um zwei ähnlich Vorkommnisse, bei denen aufgrund von Verletzten laut nach Sanitäter*innen gerufen wurde. Beide Male machten Polizist*innen unseren Einsatzkräften zunächst Platz um sie zu den Verletzten durchzulassen. Andere Beamt*innen schuckten unsere Einsatzkräfte dann jedoch ohne Vorwarnung zurück bzw. zogen sie von Hinten am Sanitätsrucksack gewaltsam mehrere Meter zurück und verhinderten so ein Durchkommem zu den Verletzten. Wir kritisieren diese polizeilichen Übergriffe auf unsere Sanitäter*innen aufs Schärfste.

Zum Abschluss unseres Kurzberichts möchten wir uns noch bei den anderen am Einsatz beteiligten Demosanitäter*innen aus dem ganzen Bundesgebiet, insbesondere aber bei jenen die den Einsatz geplant und geleitet haben bedanken.

(Wir verzichten in unserem Bericht bewusst auf die Veröffentlichung genauer Verletztenzahlen, da unser Einsatzbereich nur ein kleiner Teil des Gesamteinsatzes war und diese daher kein vollständiges Bild widerspiegeln. Ebenso bezieht sich unser Bericht ausschließlich auf Vorkommnisse, bei denen unsere Sanitätskräfte selbst vor Ort waren.)


Im Einsatz für euch!

Es ist noch nicht einmal die Hälfte des Jahres vergangen und schon können wir sagen, dass wir mehr Einsätze hatten, als im gesamten letzten Jahr. Seit zu Beginn des Jahres die Deportationspläne der AfD bekannt wurden und viele Menschen ein Zeichen gegen Rechts auf die Straße tragen wollten, reißen die Einsatzanfragen kaum ab. Auch zu anderen Themen finden in diesem Jahr viele Versammlungen statt und es freut uns zu sehen, wie viele nicht kommerzielle Kulturveranstaltungen es nach Corona inzwischen wieder gibt. Leider konnten wir bei dieser Vielzahl von Anfragen auch nicht alle positiv beantworten. Im folgenden ein kurzer Überblick über unsere letzten Einsätze:

  • Am 31. Mai sicherten wir in Stuttgart den EU weiten Klimastreik u.a. von Fridays for Future vor der Wahl zum Europäischen Parlament ab. Mehrere Hundert Personen beteiligten sich an der Demonstration durch die Innenstadt. Wir hatten keine Patient*innen.
  • Am 07. Juni folgte die Absicherung der Proteste gegen eine AfD-Kundgebung in Mannheim die den Tod eines Polizisten durch einen Messerangriff instrumentalisieren sollte. Rund 4000 Menschen stellten sich der rechtsextremen Partei entgegen. Wir hatten 3 chirurgische Versorgungen. Es kam zu keinen größeren Auseinandersetzungen.
  • Am 08. Juni setzten 5000 Menschen bei der Kundgebung „Demokratie verteidigen“ im Oberen Schlossgarten in Stuttgart ein Zeichen gegen Rechts vor der anstehenden Europawahl. Die Kundgebung wurde von einem breiten Bündnis aus der Zivilgesellschaft organisiert. Wir hatte einen chirurgische Behandlung.
  • Am selben Tag waren wir außerdem beim feministische Festival „Karl:a tanzt“ in Karlsruhe vor Ort. Neben dem Sanitätsdienst hatten wir dort auch einen Stand zum Reanimationstraining und einen Infotisch. Wir hatten 9 Behandlungen.

Wusstest du schon, dass wir für einen Großteil unserer Einsätze kein Geld bekommen? Alle unsere Sanitäter*innen bekommen auch keine Aufwandsentschädigung und zahlen z.B. durch Fahrtkosten sogar für ihr Engagement. Einige von uns spenden sogar regelmäßig Geld um unsere Arbeit zu finanzieren. All das tun wir, damit Versammlungen trotz der geringen finanziellen Ressourcen vieler politischer Gruppen sicher stattfinden können und Kultur auch jenseits von Profit und teuren Ticketpreisen stattfinden kann. Doch medizinisches Material ist teuer und läuft teilweise regelmäßig ab oder wird verbraucht. Daher sind wir auch auf eure finanzielle Unterstützung angewiesen. Am Meisten helfen uns kleine Beträge, die z.B. über einen Dauerauftrag regelmäßig reinkommen und finanzielle Planungssicherheit schaffen.

Unser Spendenkonto:

Sanitätsgruppe Süd-West e.V.
IBAN DE92 6009 0100 0524 5980 02
BIC VOBADESS (Volksbank Stuttgart eG)
Verwendungszweck: Spende

Spendenbescheinigungen können auf Anfrage ausgestellt werden.


Proteste gegen AfD & Globaler Klimastreik

Diese Woche warren wir zwei Mal in Stuttgart im Einsatz. Am Mittwoch sicherten wir die Proteste mit über 300 Teilnehmer*innen gegen eine AfD Veranstaltung im Kursaal in Bad Cannstatt ab. Am Samstag folgte dann die Demonstration zum globalen Klimastreik von Fridays for Future. Auch hier beteiligte sich eine untere dreistellige Anzahl Personen. Bei beiden Einsätzen müssten wir niemanden behandeln.


Ungemütlicher Tag für die AfD

Unter dem Motto „Machen wir es ihnen ungemütlich!“ beteiligte sich heute eine vierstellige Anzahl Personen an einer Kundgebung gegen die sogenannte „Alternative für Deutschland“ vor der Badnerlandhalle in Karlsruhe-Neureut. Die Landesgruppe der AfD-Fraktion im Bundestag hatte dort zum Frühjahresempfang geladen.

Wir sicherten die Proteste gegen die AfD medizinisch ab und hatten im Laufe der Veranstaltung zwei Behandlungen.


Ostermarsch und Proteste gegen die AfD

Auch vergangene Woche waren wir wieder für euch im Einsatz. Am Mittwoch sicherten wir die Proteste gegen eine AfD Veranstaltung in Karlsruhe Neureuth unter dem Motto „Kein Tisch der AfD!“ ab. Am Samstag folgte dann der traditionelle Ostermarsch, eine jedes Jahr stattfindende Friedensdemonstration, in Stuttgart.

Damit sicherten wir im ersten Quartal 2024 insgesamt 19 Veranstaltungen und Demonstrationen – über 6 Einsätze pro Monat – ab. Diese Zahl übertrifft die Einsatzzahlen der vergangenen Jahre bei weitem. Besonders stechen die großen Proteste gegen die AfD nach dem Bekanntwerden ihrer Deportationspläne zu Beginn dieses Jahres aus der Statistik hervor und machen Mut für die Zukunft.


Antifaschistisches Wochenende

Dieses Wochenende gab es wieder einiges für uns zu tun.

Bereits am Freitag sicherten wir die antifaschisrischen Proteste gegen die Fackelmahnwache des ultrarechten Vereins „Ein Herz für Deutschland“ in Pforzheim ab, an denen sich mehrere hundert Personen beteiligten. Die faschistische Kundgebung findet seit vielen Jahren anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Pforzheims im 2. Weltkrieg statt, vermittelt ein geschichtsrevisionistisches Weltbild und wird deshalb immer von größeren Gegenprotesten begleitet.

Am Samstag begann unser Tag mit einem Sanitätsdienst bei der Veranstaltung „Gemeinsam gegen Rechts. Für eine bessere Demokratie.“ in Stuttgart, einem offenen Austausch- und Vernetzungstreffen für Menschen die gegen Rechts aktiv werden möchten.

Im Anschluss sicherten wir die Großdemonstration „Die Rechte Welle brechen!“ in Stuttgart ab, an der sich rund 15.000 Menschen beteiligten. Die Demonstration begann auf dem Marktplatz mit einer Auftaktkundgebung mit Redner*innen verschiedener Organisationen. Im Anschluss lief die Demonstration zum Marienplatz, wo sie mit einer musikalisch begleiteten Abschlusskundgebung endete. Eine Spontandemonstration brachte danach einige Teilnehmer*innen in Linke Zentrum Lilo Herrmann zum Ausklang mit leckeren Linsen mit Spätzle.


Proteste gegen AfD in Neureut

Heute haben in Neureut rund 300 Leute gegen den sogenannten „populistischen Aschermittwoch“ der AfD demonstriert. Wir hatten bei unserer Absicherung der Proteste eine internistische Behandlung mit Übergabe an den öffentlichen Rettungsdienst.


Mehr als 1500 gegen Alice Weidel

Mehr als 1500 Menschen versammelten sich am heutigen Abend im Stadtpark von Bretten um unter dem Motte „Bretten bleibt bunt“ gegen eine Veranstaltung der AfD mit Alice Weidel in der Stadtparkhalle zu demonstrieren. Wir sicherten die Kundgebung notfallmedizinisch ab, die von der SPD angemeldet worden war und von einem breiten Spektrum weiterer Parteien, Organisationen, Gewerkschaften und politischen Gruppen unterstützt wurde. Wir hatten 2 kleinere Versorgungen.