Einsatz in Wiesbaden

Heute sicherten wir zusammen mit den Autonomen Demosanitäter*innen aus Frankfurt die Großdemonstration gegen rechte Strukturen und Rassismus in der Polizei in Wiesbaden ab. Während unseres Einsatzes, der uns im Anschluss zur Absicherung der Heimreise der Aktivist*innen auch noch nach Frankfurt führte, blieb es weitgehend ruhig. Insgesamt mussten von uns 3 Patient*innen versorgt werden.

Wir bedanken uns bei den Autonomen Demosanitäter*innen aus Frankfurt für die gute Zusammenarbeit.


Klarstellung zu den Vorkommnissen in Ingelheim am 15.08.2020

Laut Presseberichten wird von der Polizei behauptet, wir hätten am Samstag jegliche Kooperation verweigert. Was unter dieser sehr allgemeinen und unkonkreten Aussage zu verstehen ist, ist uns schleierhaft. Wie wir bereits in unserer Pressemitteilung festhielten, verhielt sich die Polizei uns gegenüber weitgehend kooperativ, was natürlich auch nur möglich war, weil wir den gesamten Tag immer wieder in Kommunikation mit der Polizei standen. Selbstverständlich haben wir hierbei versucht die Versorgungssituation zu verbessern, wie es unsere Aufgabe ist. Es gab allerdings eine Situation, in der die Polizei unsere Verletztenablage überrannte und unsere Einsatzkräfte bedrohte.

Leider werden immer wieder unsere Verletztenzahlen angezweifelt. Dabei sollte klar sein, dass schnell viele betroffen sind, wenn mehrfach Pfefferspray gegen eine Menschenmenge eingesetzt wird. Der Einsatz von Pfefferspray wurde in der Pressemitteilung der Polizei ebenso bestätigt, wie der Einsatz von Schlagstöcken. Beides ist daher unstrittig. Im Internet finden sich diverse Videos, die dies ebenfalls belegen. Wie auf Sanitätsdiensten oft üblich führen unsere Teams Strichlisten über die von ihnen versorgten Patient*innen, die in grobe Kategorien (chirurgisch, internistisch, psychisch, Reizgase) unterteilt sind. Diese Zahlen werden anschließend zusammen getragen und mögliche Dopplungen ausgeschlossen. Daraus ergibt sich eine Statistik, die Grundlage unserer Veröffentlichungen ist. Zum Schutz der Identität unserer Patient*innen werden regelmäßig keine Dokumente über personenbeziehbare Daten angefertigt.

Update 1:

Der Polizeivizepräsident behauptet “Dagegen habe sich vor Ort lediglich ein verletzter Versammlungsteilnehmer zu erkennen gegeben und Erste Hilfe durch Polizeibeamte abgelehnt.”, bestätigt aber gleichzeitig den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock.
Wir fragen uns: Was glaubt er, was passiert, wenn man Pfefferspray und Schlagstock einsetzt? Ja richtig, man verletzt Menschen damit! Zu erkennen waren diese Verletzte eindeutig – auch für die Polizei.
https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/rhein-main/nach-polizeieinsatz-in-ingelheim-ermittlungen-gegen-beamte_22124373

Update 2:

“Die Rettungsleitstelle meldete laut Brühl keine Einsätze im Zusammenhang mit dem Demonstrationsgeschehen in Ingelheim.”

Die Verletzten wurden nicht vom Rettungsdienst, sondern von uns, dem Sanitätsdienst vor Ort versorgt.

Grundsätzlich halten wir uns als darauf spezialisierter Fachdienst deutlich näher am Geschehen auf und können direkt Verletzte versorgen, die der Rettungsdienst selbst nie zu Gesicht bekommt, da er aus Eigenschutz weit ab vom Geschehen steht oder erst anfahren muss.

https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/rhein-main/strafrechtliche-ermittlungen-gegen-sechs-polizisten_22125301


Einsatz in Pforzheim beendet / Verletztenzahlen

Der anstrengende Einsatz in Pforzheim ist vorbei! Unsere Sanitäter*innen machen sich nun auf den Rückweg.

Heute mussten wir insgesamt 17 Patient*innen behandeln, davon 15 aufgrund mehrfachen Pfeffersprayeinsatzes der Polizei. Es ist von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen, da sich viele Betroffene selbst oder gegenseitig geholfen haben. Eine weitere Person musste nach Schlagstockeinsatz der Polizei mit mehreren Verletzungen behandelt werden (Weiterbehandlung im Krankenhaus).

Wir wünschen allen dir heute verletzt wurden eine gute Besserung! Kommt alle gut nach Hause!

Update:

Laut einem Bericht von PZ News (s.u.), dementierte der Polizeisprecher die Weiterbehandlung eines Patienten im Krankenhaus. Auf welcher Informationsgrundlage solche Aussagen getroffen werden ist uns schleierhaft!

https://www.pz-news.de/pforzheim_artikel,-Demo-am-Wartberg-Polizei-gesteht-Einsatz-von-Schlagstoecken-_arid,1417042.html


Einsatz bei Demonstration gegen die Verschärfung des Polizeigesetzes

Heute sicherte ein Team von uns die Demonstration gegen die Verschärfung des baden-württembergischen Polizeigesetzes in Stuttgart ab. Bei wechselhaftem Wetter verlief die Demonstration mit ca. 1000 Teilnehmer*innen zunächst ohne Zwischenfälle. Auf dem Schillerplatz schien die Polizei, die anfangs kaum zu sehen war, die Endkundgebung ohne uns ersichtlichen Grund einkesseln zu wollen. Bei dem darauf enstehenden Gerangel wurde glücklicherweise niemand verletzt. Unser Team musste somit im Laufe des Tages nur eine Bagatellverletzung versorgen.


Pressemitteilung Nr. 27 – Verletzte bei antifaschistischen Gegenprotesten in Pforzheim

+++ 19 Verletzte, Sanitäter Treppe runter gestoßen +++

Pforzheim, den 11. Mai 2019, Am heutigen Samstag trug ein breites Bündnis ihren Protest gegen den Aufmarsch der ultra rechten Partei “Die Rechte” auf die Straße. Dabei kam es in 2 Situationen zu Verletzten.

“Insgesamt mussten wir heute 19 Patient*innen behandeln. Davon erlitten 8 Demonstrant*innen chirurgische Verletzungen, meist durch Schlagstockeinsatz. 10 weitere Protestierende mussten wegen Pfefferspray behandelt werden. Eine weitere Person begab sich aufgrund einer internistischen Problematik in unsere Behandlung. 2 der verletzten Personen mussten mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.”, fasst unser Einsatzleiter den heutigen Tag zusammen.

Während unsere Einsatzkräfte den Tag über ohne Behinderungen ihrer Arbeit nachkommen konnten, kam es zum Ende des Einsatzes doch noch zu einer unerfreulichen Situation. Polizeieinsatzkräfte stießen einen Sanitäter eine Treppe runter, der sich nur deshalb nicht verletzte, weil er von anderen Personen aufgefangen wurde. Außerdem wurde er mit einem Schlagstock geschlagen. Ein solches Vorgehen gegen Sanitäter im Hilfseinsatz ist völlig inakzeptabel und zu verurteilen.


Forschungsprojekt – Körperverletzung im Amt

Ein Forschungsprojekt der Ruhr Universität Bochum beschäftigt sich mit Körperverletzungen durch Polizeibeamte aus der Perspektive der Opfer. Dazu werden Betroffene gebeten einen Fragebogen auszufüllen.

Beschreibung des Forschungsprojekts:

“Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen ist bislang kaum empirisch untersucht, obwohl das Thema auch die öffentliche Debatte intensiv beschäftigt. Insbesondere zum Dunkelfeld und zu viktimologischen, also die Opferwerdung betreffenden Aspekten, liegen praktisch keine Erkenntnisse vor. Auch die Dynamik der Konfliktsituationen und ihre Aufarbeitung ist unzulänglich erforscht. Vor diesem Hintergrund untersucht das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt erstmalig systematisch rechtswidrige polizeiliche Gewaltanwendung aus der Perspektive der Opfer und im Kontext des polizeilichen Bearbeitungsprozesses. Im Fokus stehen dabei Viktimisierungsprozesse, das Anzeigeverhalten und die Dunkelfeldstruktur, die mit einer quantitativen Opferbefragung (Online-Fragebogen) und qualitativen Expert*inneninterviews untersucht werden sollen.

An der Studie können Betroffene teilnehmen, denen rechtswidrige körperliche Gewalt durch die Polizei in Deutschland widerfahren ist. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert ca. 30 Minuten. Gerne können Sie das Projektteam auch per E-Mail (pgp) kontaktieren. Das Projekt garantiert unabhängige Forschung, alle Angaben sind freiwillig und anonym. Die Speicherung in der Erhebungsphase erfolgt auf BSI-zertifizierten Servern, die den Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen nach ISO 27001 entsprechen.

Die zu erwartenden Ergebnisse der Studie ermöglichen empirisch fundierte Aussagen über Fehlverhalten bei polizeilicher Gewaltausübung und liefern erstmals differenzierte und belastbare Daten zu Viktimisierungsrisiken, Aufarbeitung, Dunkelfeld und Anzeigeverhalten in diesem Deliktsbereich. Angesichts der Besonderheiten des Bereiches sind die Befunde zugleich auch für die allgemeine Forschung zu Dunkelfeld und Anzeigeverhalten von hohem Interesse.”

Hier gehts zum Fragebogen:
https://vmits0151.vm.ruhr-uni-bochum.de/kviapol.rub.de/


Update zum Geschehen in Kandel

Der verletzte Demonstrant mit Bisswunden befindet sich im Krankenhaus und wird dort wohl noch einige Tage bleiben müssen, wurde uns mitgeteilt. Wir wünschen ihm eine gute Besserung und schnelle Genesung! Unten noch ein Bild aus dem Krankenhaus, was man uns zukommen ließ.

Wir wollen an dieser Stelle nochmals betonen: Wir kritisieren scharf den Einsatz von Kampfhunden am Rand von Demonstrationen. Die Tiere werden hier extremen Stresssituationen ausgesetzt und ihre Reaktionen sind nicht vorhersehbar. Bisswunden sind nicht nur durch die Schwere der Verletzungen, sondern auch aufgrund der Infektionsgefahr durch Keime im Maul des Tieres sehr gefährlich! Dass heute trotzdem ein Kampfhund ohne Maulkorb direkt am Rande der Demonstration von der Polizei eingesetzt wurde, stellt mindestens eine grobe Fahrlässigkeit dar, die schwere Verwundungen bewusst in Kauf nimmt. Die nun veröffentlichte Darstellung der Polizei klingt dabei wenig realistisch, soll doch ein Demonstrant hier ohne Not einen abgerichteten Kampfhund angegriffen haben.

Weiteres Update – Zur Information:

In diesem Bericht ist u.a. ein Video zu sehen, dass den Geschädigten eine lange Zeit auf dem Boden liegend zeigt, fixiert von mehreren Polizisten, während der Hund weiter und weiter zubeißt. Auch hinterher beruhigt sich der Hund eine lange Zeit nicht.

Unsere Pressemitteilung zum Vorfall ist hier zu finden:

Klarstellung:


Pressemitteilung Nr. 25 – Kandel: Demonstrant durch Polizeihund verletzt

+++ 6 Verletzte, 2 Krankenhausbehandlungen, Kampfhundeinsatz durch Polizei +++

Kandel, den 6. Oktober 2018, Unter dem Motto “Kein Platz für rechte Hetze” haben mehrere hundert DemonstrantInnen ihren Protest gegen einen rechten Aufmarsch des sogenannten “Frauenbündnisses Kandel” auf die Straße getragen. Die Sanitätsgruppe Süd-West e.V. sicherte die angemeldete Demonstration im Auftrag des Veranstalters sanitätsdienstlich ab.

Am Rande der Proteste kam es zu mehren Verletzten durch die Polizei. Ein am Einsatz beteiligter Rettungsassistent erinnert sich: “Als ich beim Verletzten ankam, wurde dieser mit auf den Rücken gefesselten Händen von mehreren Polizisten gegen ein Einsatzfahrzeug der Polizei gedrückt. Er wimmerte vor Schmerzen und flehte nach Hilfe. Trotzdem verging eine in dieser Situation mir unendlich lang vorkommende Zeit, bis der Patient endlich aus dieser schmerzhaften Position befreit wurde. Wie ich später genauer sehen konnte, hatte er am linken Oberarm und rechten Oberschenkel große Biss- und Krallenwunden, die wohl durch einen Kampfhund der Polizei zugefügt wurden.

Ein Krankenwagen des Deutschen Roten Kreuzes Kandel befand sich zum Zeitpunkt meines Eintreffens bereits vor Ort. Sofort wurde ich sowohl von den vor Ort befindlichen Polizisten, als auch vom Team des Krankenwagens massiv verbal angegangen. Dabei wurde nicht nur unser grundlegender Auftrag angezweifelt, die Versorgung von Verletzten DemonstrantInnen wurde auch als Spiel bezeichnet, dass man nicht mehr mit mache. Dabei verhielt sich die Besatzung des Krankenwagens in keiner Weise kollegial, sondern schien de Patienten eher als ihr Eigentum zu begreifen. Weiter wurde mir mit einer Anzeige wegen einer angeblichen Amtsanmaßung und mit einer Gewahrsamnahme gedroht, wenn ich die Örtlichkeit nicht verlasse. Währenddessen konnte ich sehen, wie sich der Patient im Krankenwagen weiter vor Schmerzen krümmte und seine Fesseln trotzdem nicht gelöst wurden. Ich wurde dann von der Polizei des Platzes verwiesen, obwohl ich mutmaßlich die höchst ausgebildete Sanitätskraft vor Ort war und der Patient ausdrücklich eine Behandlung durch mich wünschte.

Einige Minuten später wurde ich erneut zu dem durch Hundebisse verletzten Patienten gerufen. Dieser hatte sich selbst aus der Behandlung des Roten Kreuzes entlassen. Er erzählte mir, dass ihm jegliches Vertrauen in das Team des Krankenwagens gefehlt habe, nachdem sie sich über ihn und seine Verletzungen lustig gemacht hätten. Bei der darauffolgenden Behandlung des Patienten konnte ich grobe Behandlungsfehler des Krankenwagenteams feststellen. So war z.B. eine klaffende Bisswunde ohne Kompesse versorgt worden, sondern ausschließlich mit einer unsterilen Binde.

Es ist heftig so nah an einem Verletzten zu stehen und nicht helfen zu können, ja sogar von den eignen Kollegen angegangen zu werden. Ich möchte an der Stelle aber betonen, dass wir normalerweise sehr gut mit den Kollegen des Roten Kreuzes zusammenarbeiten. Um so überraschter bin ich von dieser Verhaltensweise!”

Insgesamt mussten die Einsatzkräfte der Sanitätsgruppe Süd-West e.V. 6 PatientInnen behandeln. Neben dem Patient mit Bisswunden handelte es sich um eine Kopfplatzwunde, zwei Verletzte durch Pfefferspray, sowie zwei weitere Bagatelltraumata. Grade die weiter oben geschilderte Behinderung durch die vor Ort befindlichen Polizeibeamten und die wortwörtliche Aberkennung unserer Rechte im Rahmen eines Sanitätsdienstes stellt einen groben Rechtsverstoß dar, wurden DemosanitäterInnen doch gerade erst in einem Präzedenzurteil weitreichende Recht durch das Landgericht Berlin eingeräumt.

Update:

Klarstellung:


Pfefferspray: Zusammenfassung

Pfefferspray ist unsere häufigste Behandlungsindikation bei Sanitätsdiensten auf Versammlungen. Der Wirkstoff Oeoresion Capsicum (OC) stetzt an Verbrennungsschmerz und Wärme vermittelnden Nervenfasern an. Durch ihn kommt es also nicht wirklich zu einer direkten Gewebeschädigung, sondern diese wird praktisch dem Körper vorgegaukelt. Die Hauptwirkung lässt nach 30 bis 45min (individuell sehr verschieden) dadurch nach, dass die Schmerzmediatoren (Substanz P) aufgebracht sind, die von den betroffenen Nervenfasern ausgeschüttet werden.

Pfefferspray ist nicht nach dem Waffengesetz zugelassen. Deshalb wird es auch im normalen Handel als “Tierabwehrspray” gekennzeichnet. Die Benutzung gegen Menschen durch die Polizei erfolgt auf Grundlage von Ausnahmegenehmigungen. Dabei sind die Hürden für den Einsatz relativ gering.

Die Studienlage zum Thema Pfefferspray ist sehr dünn. Es besteht wohl auch kein sonderliches Interesse von Staat und Wirtschaft an der Erforschung von schwerwiegenden Nebenwirkungen. Bekannt ist allerdings, dass es im Zusammenspiel mit Kokain, ggf. auch mit weiteren aufputschenden Drogen und Psychopharmaka, zu tötlichen Komplikationen kommen kann.

Auch wenn oft nach dem Wunderheilmittel gesucht wird und immer wieder diverse Dinge angepriese werden. Es gibt es nicht! Wichtig ist vor allem, trotz Schmerz die Ruhe zu bewahren, wenn man selbst betroffen ist bzw. Betroffene zu beruhigen und an einen sichereren Ort zu geleiten. Basismaßnahme ist dann das Spülen mit Leitungs- oder Salzwasser (bis 2% Kochsalz ohne Jod). Dafür eigent sich am Besten eine pneumatische Augenspülflasche (nach oben spritzen, statt ausleeren), die es erlaubt den/die PatientIn stehend in gebückter Haltung zu spülen, ohne dass das kontaminierte Wasser über nicht betroffene Körperteile und Kleidung läuft. Diese Maßnahme kühlt vor allem und lindert den Schmerz, kann den Wirkstoff aber kaum entfernen. Theoretisch ermöglicht die verwendung hypertoner Kochsalzlösung beim Spülen durch den osmotischen Druck, dass der Wirkstoff in geringen Mengen aus der Haut gezogen werden kann. Wie groß dieser Effekt allerdings wirklich ist, ist kaum nachzuvollziehen.

Sollte die betroffene Person weitere Symptome, wie Atemnot oder einen Krampfanfall zeigen, so solltet ihr unbedingt professionelle Hilfe hinzu ziehen: 112 (Öffentlicher Rettungsdienst) und uns Demosanitäter! Immer wieder kommt es durch Pfefferspray zu schwerwiegenden Komplikationen, wie epileptischen Anfällen oder Asthmaanfällen.

CS-Gas wird im Gegensatz zu Pfefferspray heutzutage kaum noch in kleineren Sprühbehältern eingesetzt. Hier wurde es durch das Pfefferspray weitgehend verdrängt. Es wird aber weiterhin Wasserwerfern beigemischt und kommt in Gasgranaten zum Einsatz. Dabei handelt es sich streng genommen nicht um ein Gas, sondern eher um einen flüchtigen Feststoff, der sich wie Rauch verteilt. CS-Gaswirkt vor allem an feuchten Körperpartien. Dazu gehören vor allem Schleimhäute, Augen und schweißbedeckte Stellen. Daher sollte auch bei der Behandlung versucht werden nur dort zu spülen, wo es wirklich brennt und keine weiteren Stellen feucht zu machen. Hier muss also von der gewohnten Behandlungsweise abgewichen werden, die sich durch Pfefferspray eingebürgert hat.

CN-Gas, das klassische Tänengas, kommt heutzutage kaum noch zur Anwendung, verhält sich im Wesentlichen aber ähnlich wie CS-Gas. Es weist aber ein schlechteres Nebenwirkungsprofil auf.

(Quelle Symbolbild: Die Beobachter)


Pfefferspray

Pfefferspray ist die häufigste behandlungsbedürftige Verletzung auf Demonstrationen. Sie macht einen Großteil unserer Patientenzahlen aus. Auf unserem Twitteraccount haben wir aktuell 2 Umfragen zu dem Thema laufen. Außerdem gibts kurz zusammengefasst einige Infos zum Thema und ihr erfahrt auch, was hilft, wenn ihr oder jemand in eurer Nähe betroffen ist:

Ergänzung, Umfrage zu Tränengas:

(Quelle Symbolbild: Beobachter News)